zum Inhalt

Israel setzt Gegenschläge im Gazastreifen fort

Nahost - Khan Yunis
Palästinenserinnen trauern in Khan Yunis um ihre Angehörigen, die bei einem israelischen Luftangriff getötet wurden.

Die Zahl der Toten in Israel durch die Großangriffe der islamistischen Hamas ist nach Angaben des Militärs auf über 1000 gestiegen. Der israelische Sender Kan bezifferte die Zahl am frühen Morgen auf mindestens 1200. Mindestens 3000 weitere seien verletzt worden. Die israelische Luftwaffe setzte unterdessen ihre Gegenschläge im Gazastreifen fort. Dutzende Kampfjets hätten mehr als 200 Ziele im Gebiet Al-Furqan angegriffen, teilten die Verteidigungskräfte (IDF) am frühen Morgen mit.

Die israelische Armee hat an der Grenze zum Gazastreifen, von wo aus die Hamas am Wochenende ihre Angriffe begonnen hatte, massiv Truppen zusammengezogen. 300.000 Reservisten wurden mobilisiert. Offensichtlich ist eine großangelegte Militäroperation geplant.

Zahl der Toten steigt auch im Gazastreifen

Durch die andauernden Gegenschläge der israelischen Luftwaffe starben im Gazastreifen nach Angaben des dortigen Gesundheitsministeriums bisher mindestens 900 Menschen. 4500 weitere Menschen wurden verletzt.

Biden vergleicht islamistische Hamas mit IS

US-Präsident Joe Biden verglich die Hamas mit der Terrororganisation IS. Die «Brutalität» und der «Blutdurst» der Hamas erinnerten an die schlimmsten Taten der Organisation des Islamischen Staates (IS), sagte Biden gestern im Weißen Haus. «Das ist Terrorismus.» Die Hamas stehe nicht für das «Recht des palästinensischen Volkes auf Würde und Selbstbestimmung». Das erklärte Ziel sei die «Vernichtung des Staates Israel durch die Ermordung des jüdischen Volkes».

Israel setzt Beschuss von Zielen im Gazastreifen fort

Zum dritten Mal innerhalb von 24 Stunden seien umfangreiche Angriffe im Gazastreifen durchgeführt worden, teilten die IDF am frühen Morgen mit. Dabei seien mehr als 450 Ziele getroffen worden. Al-Furqan, ein Viertel im nördlichen Gazastreifen, werde von der Hamas als Terrorzentrum genutzt. Von dort aus würden zahlreiche Terroranschläge gegen Israel verübt, erklärten die IDF weiter. Es wird erwartet, dass der Konflikt weiter eskaliert. Möglicherweise steht nun eine Bodenoffensive der Israelis im Gazastreifen bevor. Die der Regierung hat die Abriegelung des Gazastreifens angeordnet.

Israel bekommt militärische Unterstützung der USA

In der Nacht traf ein erstes Transportflugzeug mit amerikanischer Waffenausrüstung auf dem Luftwaffenstützpunkt Nevatim im Süden Israels ein, wie Israels Verteidigungskräfte (IDF) auf der X-Plattform (vormals Twitter) bekanntgaben. Nach Angaben der israelischen Internet-Zeitung «The Times of Israel» handelt es sich um «hochentwickelte» amerikanische Munition, die «bedeutende Angriffe und Vorbereitungen für weitere Szenarien» ermögliche, hieß es.

Auch Deutsche unter den Opfern

Die Hamas, die von den USA, der EU und Israel als Terrororganisation eingestuft wird, hatte am Samstag das schlimmste Blutbad unter Zivilisten seit der israelischen Staatsgründung angerichtet. Laut der IDF wurden etwa 150 Menschen in den Gazastreifen entführt, darunter auch mindestens fünf Deutsche. Eine Deutsche wurde getötet, wie das ZDF gestern berichtete. Die ebenfalls von dem Sender stammende Information über die fünf entführten Bundesbürger wurden der Deutschen Presse-Agentur aus parlamentarischen Quellen bestätigt.

Baerbock verteidigt Haltung zu Hilfsgeldern für Palästinenser

Bundesaußenministerin Annalena Baerbock (Grüne) versicherte gestern Abend in den ARD-«Tagesthemen», dass ihr Amt rund um die Uhr an der Befreiung der Entführten arbeite. Die Lufthansa wird am Donnerstag und Freitag Sonderflüge zur Evakuierung von Deutschen aus Israel durchführen. Zugleich verteidigte Baerbock ihre Haltung, die deutschen Hilfsgelder für die Palästinenser zu überprüfen, aber nicht komplett zu stoppen.

Wichtig sei, «dass wir die Lebensmittelversorgung, die Wasserversorgung, also die humanitäre Hilfe an die zwei Millionen Palästinenser, die darauf angewiesen sind, nicht einstellen». Denn auch das würden die Terroristen nutzen. «Natürlich machen wir keine Terrorfinanzierung», betonte die Außenministerin gegenüber dem ZDF-«heute journal» gestern Abend.

Was heute und morgen wichtig wird

Mit Spannung wird abgewartet, wie das israelische Militär weiter vorgehen wird und ob es zur Bodenoffensive im Gazastreifen kommt. Am Donnerstag wollen die Verteidigungsminister der 31 Nato-Staaten bei einer Videoschalte mit dem israelischen Verteidigungsminister Joav Galant zu dem verheerenden Terrorangriff der Hamas zusammenkommen. Am selben Tag trifft US-Außenminister Antony Blinken voraussichtlich in Israel ein. Er wolle mit den israelischen Partnern erörtern, wie man Israel «im Kampf gegen die Terroristen, die diese schrecklichen Anschläge» verübt hätten, am besten unterstützen könne, hieß es.

Kommentare

Aktuelles

Rodrigo Duterte, der Präsident der Philippinen, hält eine Rede auf einer Versammlung auf der...

Der ehemalige philippinische Präsident Duterte beabsichtigt, sich als Bürgermeister zu bewerben, ohne seine umstrittene, tödliche Drogenkampagne zu berücksichtigen.

In einer Überraschungsentscheidung erklärte der ehemalige philippinische Präsident Rodrigo Duterte seine Absicht, für das Amt des Bürgermeisters in seinem Heimatdistrikt im Süden zu kandidieren, trotz der laufenden Untersuchung des Internationalen Strafgerichtshofs in Bezug auf seine...

Mitglieder Öffentlichkeit