Der tödliche Angriff der islamistischen Hamas auf Israel hat im Norden Bestürzung und Solidarität hervorgerufen. Zudem nehmen Sicherheitsbehörden jüdische Einrichtungen genauer in den Blick.
In Schleswig-Holstein würden vermehrt Streifen vor solchen Einrichtungen fahren, sagte Jana Reuter, Sprecherin des Innenministeriums von Schleswig-Holstein, am Sonntag der Deutschen Presse-Agentur. Auch in Hamburg und Mecklenburg-Vorpommern habe man die Lage aufmerksam im Blick, hieß es von der dortigen Polizei.
Nach Aussage Reuters gibt es zwar keine Erkenntnisse, dass sich die Gefährdungslage in Schleswig-Holstein erhöht hat. Dennoch würden entsprechende Orte häufiger angefahren. Dabei gehe es um das Prüfen möglicher Gefährdungen, aber auch um die subjektive Sicherheit der Menschen. Die Polizei lasse sich häufiger blicken, damit sich die betroffenen Gemeinden sicherer fühlten, erklärte Reuter. Dazu habe man auch den Austausch mit den jüdischen Gemeinden verstärkt.
Für Montagabend hat die Deutsch-Israelische Gesellschaft in Hamburg zu einer Solidaritätskundgebung vor dem Rathaus der Hansestadt aufgerufen. «Wir stehen an der Seite Israels!», hieß es in dem Aufruf vom Sonntag. «Wir befürchten, dass hierzulande antisemitische Akteure die legitime Verteidigung durch Israel missbrauchen werden, um Gewalt gegen Jüdinnen und Juden auch in Hamburg zu schüren», hieß es weiter. Man fordere die Stadtpolitik auf, sich dem entgegenzustellen.
Landesbischöfin Kristina Kühnbaum-Schmidt zeigte sich entsetzt. Besonders denke sie heute an die Menschen in Israel, «die sich gegen einen brutalen und terroristischen Angriff der Hamas auf den Staat Israel und seine Bürgerinnen und Bürger verteidigen und die um Angehörige und Freunde trauern», wurde sie am Sonntag in einer Mitteilung zitiert.
«Die schrecklichen Nachrichten und Bilder aus Israel erschüttern mich», schrieb Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) am Samstag auf X, vormals Twitter. «Ich verurteile die terroristischen Angriffe der Hamas auf Israel auf das Schärfste.»
Die im Gazastreifen herrschende islamistische Palästinenserorganisation Hamas hatte am Samstag überraschende Großangriffe auf Israel gestartet. Die Hamas wird von der EU, den USA und Israel als Terrororganisation eingestuft. In den Kämpfen kamen auf beiden Seiten bis Sonntagnachmittag Hunderte Menschen ums Leben.
Auch die Präsidentin des Kieler Landtags, Kristina Herbst (CDU), zeigte sich erschüttert: «Der Terror der Hamas und der Hisbollah ist durch nichts zu rechtfertigen. Wir sind in Gedanken bei den zahlreichen Opfern und deren Angehörigen.» Die eng mit dem Iran verbündete Schiitenorganisation Hisbollah übernahm am Sonntag die Verantwortung für Raketenbeschuss aus dem Südosten Libanons auf von Israel besetzte Gebiete.
Die CDU Hamburg schrieb auf X: «Wir verurteilen den Einmarsch von mordenden Terroristen aus Gaza und den Raketenangriff der Terrororganisation Hamas auf das Schärfste. Die Sicherheit von Israel bleibt Teil der deutschen Staatsräson!». Die Zweite Bürgermeisterin der Hansestadt und Wissenschaftssenatorin, Katharina Fegebank (Grüne), schrieb auf X, der Raketenterror der Hamas auf unschuldige Zivilbevölkerung in Israel sei entsetzlich, durch nichts zu rechtfertigen und müsse sofort gestoppt werden.