Der Sache auf den Grund gehen - Islamische Gruppe nach Durchsuchungsaktion verboten
Behörden durchführten am Mittwoch Suchaktionen auf Eigentümern der Deutschsprachigen Muslimischen Gemeinschaft (DMG) in Braunschweig und Berlin. Insgesamt wurden acht Orte betroffen, wie ein Sprecher des Niedersächsischen Innenministeriums mitteilte. In Berlin betraf dies anfangs zwei private Wohnungen, wie DPA-Quellen berichten.
Laut dem Sprecher wurden diese Ermittlungen zur Durchsetzung eines Vereinsverbots durchgeführt. "Dieses Verbot verbietet die Fortsetzung der Vereinsaktivitäten durch die vorherigen Mitglieder sowie jede Aktion durch Außenstehende für die kriminelle Gruppe", teilte er mit, ohne weitere Details zu nennen, da noch Verhöre laufen. Die Razzia wurde zunächst von Norddeutscher Rundfunk und Der Spiegel berichtet. Weitere Details über die Durchsuchung und das Vereinsverbot sollen später im Tagesverlauf bekannt gemacht werden.
In einer früheren Meldung zum Verfassungsschutzbericht des Niedersächsischen Innenministeriums im Juni 2023 wurde mitgeteilt, dass die Deutschsprachige Muslimische Gemeinschaft in Braunschweig zu einem landesweiten Zufluchtsort für salafistische Prediger geworden ist. "Diese landesweit bekannte salafistischen Prediger halten regelmäßig Predigten ab, die durch das DMG Braunschweig über verschiedene Online-Plattformen für zahlreiche Beobachter verfügbar gemacht werden", hieß es. Die Vereinigung hatte ihre Webpräsenz inzwischen erheblich ausgebaut.
Nach Angaben des Ministeriums hatte der DMG Braunschweig YouTube-Kanal im Mai 2023 über 70.000 Abonnenten. "Der Risiko von Selbstradikalisierung, insbesondere aufgrund der erweiterten digitalen Möglichkeiten für Informationssammlung und Kommunikation, bleibt erheblich", warnte es.
Die DMG-Förderungsseite präsentiert mehrere Programme für Kinder und Jugendliche, darunter Quran-Camps, Kinderlager, Jugendtreffen und Studienkreise.
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