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Iran: Hinrichtungen von Demonstranten ausgesetzt

Protest gegen die Todesstrafe
«Nein zur Todesstrafe»: Demonstranten hängen symbolisch an einem Galgen vor dem Reichstag in Berlin (Archivbild).

Die iranische Justiz hat die bevorstehende Hinrichtung eines Demonstranten nach Protesten vorübergehend ausgesetzt. Wie das Justizportal Misan mitteilte, beantragten die Anwälte des 19-Jährigen beim Obersten Gericht eine Wiederaufnahme des Verfahrens.

Die Nachricht kommt Tage nach Protesten vieler Menschen und Verwandter, die das Todesurteil für die beiden Männer vor der sofortigen Hinrichtung in Karajs Gohardasht-Gefängnis befürchten.

Mohammed B. ist laut The New York Times 19 Jahre alt. Er wurde in Karaj festgenommen. Die iranische Justiz verurteilte ihn zum Tode, weil er angeblich ein Regierungsgebäude in Brand gesteckt und einen Sicherheitsbeamten verletzt hatte. Laut der Menschenrechtsorganisation Amnesty International droht mindestens 26 Demonstranten im Iran die Todesstrafe. Der Iran hat bisher vier Urteile vollstreckt.

Am Samstag erhängte der Iran zwei junge Männer. Mohammed-Mehdi K., 22, und Sejed-Mohammed H., 39, wurden für den Tod eines Wachmanns während der Novemberproteste verantwortlich gemacht. Im Dezember wurden zwei Männer im Zusammenhang mit systemkritischen Demonstrationen zum Tode verurteilt.

Die landesweiten Proteste im Iran wurden durch den Tod von Jina Mahsa Amini in Polizeigewahrsam am 16. September 2022 ausgelöst. Iranische Kurden wurden von der sogenannten Moralpolizei festgenommen, weil sie gegen die geltende islamische Kleiderordnung im Iran verstoßen hatten.

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