Ihr Ex-Chef nennt sie einen „kirchlichen Glücksstern“: Josephine Teske, Pfarrerin der Hamburger Nordkirche, überzeugt auf Instagram Tausende von Menschen, ihr zu glauben. Die 36-jährige Feministin, alleinerziehende Mutter, Vorstandsmitglied der Evangelischen Kirche Deutschlands (EKD) – und präsentiert in den sozialen Medien eine neue Art von Kirche.
Inzwischen folgen fast 40.000 Menschen Josephine Teske (genauer: Phine) auf Instagram und sie erzählt ihr jeden Tag ein wenig aus ihrem Leben als Pfarrerin in der Gemeinde Meiendorf-Oldenfelde.
Feminismus, vorehelicher Sex oder Homosexualität
Die 36-Jährige spricht auch über Feminismus, vorehelichen Sex oder Homosexualität – etwas, was in der Kirche nicht beliebt ist Persönliche Begrüßung. Als der Kirchenbesuch während des Coronavirus jedoch nicht mehr möglich war, änderte sich die Einstellung. “Da wurde der Kirche klar: Wir brauchen das Internet, wir brauchen soziale Medien – als Ort, um zu predigen und Menschen zu erreichen”, sagte Tesk im Gespräch mit der DPA.
Inzwischen ist die evangelische Kirche so stolz auf ihren „Instagram-Pfarrer“, dass sie die 36-Jährige sogar in den Rat der EKD gewählt hat. „Josephine Teske ist ein Glücksstern für unsere Kirche und steht für eine moderne Amtsform“, sagt ihr ehemaliger Chef, Propst Matthias Krüger.
Hunderte Menschen haben den Gottesdienst auf Instagram verfolgt
Seit Mai ist alleinerziehende Mutter von zwei Kindern (7 und 9 Jahre) in der Gemeinde Meiendorf-Oldenfelde. Am Sonntag sind normalerweise nur 40 Personen anwesend, aber um 6:15 Uhr nahmen etwa 500 Personen an ihren Gebeten auf Instagram teil. „Die Kirche muss sich den Menschen öffnen“, sagte Tusk.
In ihren Gebeten war es der im brandenburgischen Templin aufgewachsenen Pfarrerin wichtig, sich auch von ihrer verletzlichen Seite zu zeigen. „Ich glaube, wenn man Verletzlichkeit zulässt, finden die Menschen zueinander und trauen sich, das zu zeigen.“ Im Gegensatz zur schönen, gesunden Instagram-Welt.