In Sachsen sind im ersten Halbjahr 1190 Straftaten registriert worden, bei denen Flüchtlinge durch Schlepper illegal nach Sachsen gebracht wurden. Das Innenministerium Sachsen bezog sich am Montag bei seiner Antwort auf eine Kleine Anfrage des Landtagsabgeordneten Sebastian Wippel (AfD) auf die Kriminalitätsstatistik der Polizei. Demnach wurden 404 Fälle aufgeklärt und 394 Tatverdächtige als Schleuser ermittelt. 255 von ihnen hatten ihren Wohnsitz nicht in Deutschland. Wippel nannte die Zahlen schockierend und warf dem Bund und dem Land Sachsen Versäumnisse vor.
Bundespolizisten aus Ludwigsdorf konnten am Montagmorgen bei einer gemeinsamen Streife mit polnischen Kollegen einen Schleuser auf frischer Tat erwischen. Nach Angaben der Bundespolizeiinspektion Ludwigsdorf war ein Kleintransporter noch auf polnischer Seite Grenzschützern aufgefallen. Als sie ihn kontrollieren wollten, gab der Fahrer Gas und fuhr in hohem Tempo nach Deutschland. Auf der Höhe des Rastplatzes An der Neiße habe der Fahrer angehalten, sei aus dem Transporter gesprungen und dann über die Gegenfahrbahn der Autobahn 4 geflüchtet. Der 32 Jahre alte Mann aus der Türkei konnte wenig später wie auch 19 geschleuste Landsleute aufgegriffen werden.
Der Schleuser wurde vorläufig festgenommen, hieß es. Der polnische Grenzschutz habe auf polnischer Seite zudem drei Georgier festgenommen. Sie stünden im Verdacht, an der Schleusung beteiligt gewesen zu sein. Am vergangenen Wochenende hatte die Bundespolizeidirektion Ludwigsdorf in ihrem Gebiet insgesamt 210 Migranten in Gewahrsam genommen. Sie stammten unter anderem aus der Türkei, Syrien, Afghanistan, Somalia und Eritrea.