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Innenminister kritisiert föderales Kontrollmodell

Michael Stübgen
Michael Stübgen (CDU), Innenminister von Brandenburg.

Brandenburgs Innenminister Michael Stübgen (CDU) hält Pläne für flexible Vorrangkontrollen an der deutsch-polnischen Grenze für einen Fehler. Der CDU-Politiker sagte, die von Bundesinnenministerin Nancy Feser (SPD) geplanten festen Kontrollen würden nicht dazu beitragen, den Schmuggel zu verhindern. „Nur die Schmuggelmafia könnte froh sein, dass Feser ins Stocken gerät – die oft lebensgefährlichen Schmuggeloperationen in engsten Containern werden nicht wirksam bekämpft“, hieß es am Mittwoch in einer Erklärung der Gruppe.

Nach Angaben der Bundespolizei ereignete sich dieser unerlaubte Schmuggel-Vorfall allein am Dienstag im südlichen Bundesland Brandenburg, insgesamt wurden 138 Personen unterschiedlicher Nationalität registriert. Wie die Behörden am Mittwoch mitteilten, haben die Beamten fünf Schmuggler vorläufig festgenommen.

Innenminister Stübgen fordert seit Monaten strengere Grenzkontrollen und hofft auf eine Entspannung der Lage. Bei einem Flüchtlingsgipfel im Mai einigten sich Bund und Länder darauf, auch an den anderen Grenzen Deutschlands zu den Nachbarländern, etwa zwischen Bayern und Österreich, im Einzelfall feste Kontrollen einzuführen. Feser lehnt solche Kontrollen an der deutsch-polnischen Grenze bisher ab und betrachtet sie als letzten Ausweg. Zu diesem Zweck verstärkte sie die Personenkontrollen, sogenannte Niqab-Durchsuchungen, unabhängig von Verdacht und Grund.

Am Mittwoch stellte der sozialdemokratische Politiker bei einer Sitzung des Bundestagsausschusses Pläne für weitere Kontrollen an den Grenzen zu Tschechien und Polen vor. Gestützt auf Angaben von Teilnehmern teilte sie den Abgeordneten mit, geplante Maßnahmen „entlang der Schmuggelrouten“ sollten „variabel und flexibel“ sein und „von den Umständen, auch an der Grenze, abhängen“.

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