Die NRW-Sand- und Kiesindustrie hat angesichts des neuen Regionalplans für das Ruhrgebiet, der Einschränkungen beim Abbau vorsieht, eine «künstliche Verknappung und Verteuerung der wichtigsten Baurohstoffe Sand und Kies» kritisiert. «Unsere Unternehmen würden sich mehr Wertschätzung für ihren Beitrag zum Erhalt und Wohlstand des Industrielandes Nordrhein-Westfalen wünschen», sagte der Geschäftsführer der Industrieinitiative «Zukunft Niederrhein», Sascha Kruchen, am Freitag in Wesel.
Einschränkungen beim Kiesabbau führten zur Verteuerung der wichtigsten Baurohstoffe und bremsten den Bau bezahlbaren Wohnraumes. Mineralische Rohstoffe nicht regional zu fördern, sondern zu importieren, sei wegen der langen Transportwege außerdem klimaschädlicher, argumentieren die Unternehmen.
Die überarbeitete Fassung des Regionalplanes wird an diesem Montag (6.2.) für zwei Monate öffentlich ausgelegt. Der Sand- und Kiesabbau am Niederrhein ist dabei der Hauptstreitpunkt. Kritiker fürchten, dass zunehmend «ihre Heimat weggebaggert» werde und die gewonnenen Rohstoffe zu einem nicht unerheblichen Teil in Gewinnabsicht ins Ausland verkauft würden.
Das OVG Münster hatte auf die Klage mehrerer niederrheinischer Kommunen Einschränkungen für den Abbau vorgegeben. Daraufhin hatte der Regionalverband Ruhr im Regionalplanentwurf die Zahl der Abbauflächen von 20 auf 17 reduziert. Die Fläche für die Gewinnung von bodennahen Rohstoffen wie zum Beispiel Kies verringere sich von 1 163 auf 932 Hektar, hieß es in einer RVR-Mitteilung. Der Regionalplan soll nach der Offenlage in den Gremien diskutiert und voraussichtlich bis zum Jahresende verabschiedet werden.