Indien startet Mission zur Sonne
Indien hat eine wegweisende Mission namens Aditya-L1 gestartet, um die Sonne genauer zu erforschen. Der Start dieser Mission erfolgte am Samstag kurz vor 12:00 Uhr Ortszeit vom Satish Dhawan Space Center an der Küste von Andhra Pradesh. Berichten zufolge verlief der Start ohne Probleme.
Im Jahr 2019 sagte ein Sprecher der Indian Space Agency (ISRO) voraus, dass die Aditya-L1-Sonde etwa vier Monate (125 Tage) benötigen würde, um eine Umlaufbahn um die Sonne in einer Entfernung von etwa 1,5 Millionen Kilometern von der Erde zu erreichen.
Aditya-L1 started generating the power.
The solar panels are deployed.The first EarthBound firing to raise the orbit is scheduled for September 3, 2023, around 11:45 Hrs. IST pic.twitter.com/AObqoCUE8I
— ISRO (@isro) September 2, 2023
Sonnengott für die Sonne
Der Name der Mission, Aditya-L1, leitet sich vom Sanskrit-Wort für den Sonnengott Aditya ab. Im Erfolgsfall wird diese Mission in der Lage sein, die Sonne kontinuierlich zu beobachten, ohne von Dunkelheit beeinträchtigt zu werden. Das Gewicht von Aditya-L1 beträgt 1.475 Kilogramm, was im Vergleich zu Indiens jüngster Mondmission, Chandrayaan-3, als leichter angesehen wird. Zunächst wird die Rakete die Sonde in eine Umlaufbahn bringen und sie dann näher an die Sonne heranführen.
Die Nutzlast der Sonde wird die äußersten Schichten der Sonne analysieren und speziell solare Ereignisse wie die Beschleunigung des Sonnenwinds und die Lichtstreuung untersuchen. Die Mission wird voraussichtlich etwas mehr als fünf Jahre dauern. Die gesammelten Daten über solare Phänomene sollen dazu beitragen, unser Verständnis des Erdwetters und des Wetters auf anderen Planeten zu verbessern. Ein Sprecher der ISRO erwähnte auch, dass dies dazu beitragen wird, Kommunikations- und Klimasatelliten, die die Erde umkreisen, zu schützen.
Bisher überwachen die Vereinigten Staaten, China, Europa, Japan und andere Länder die Sonne einzeln oder in Zusammenarbeit.
Die Sonne, unser lebensspendender Stern, birgt zahlreiche Geheimnisse und Herausforderungen, die bei der Organisation einer solchen Mission berücksichtigt werden müssen. Die Sonne ist eine unvorstellbare Feuerkugel, deren Oberflächentemperatur bei etwa 5.500 Grad Celsius liegt und im Inneren Millionen von Grad erreicht. Ihr enormes Gravitationsfeld und die intensiven Strahlungen erfordern hochentwickelte Technologien, um eine Sonde sicher zu ihrem Ziel zu bringen und Daten zu sammeln. Zudem muss die Sonde extremen Temperaturschwankungen standhalten, da sie von der Hitze des Sonnenlichts bis zur Kälte des Weltraums reist. Die Planung und Umsetzung einer Mission zur Sonne ist daher eine bemerkenswerte Leistung der Ingenieur- und Wissenschaftsgemeinschaft, die unser Verständnis des Sonnensystems und seiner Auswirkungen auf die Erde erweitern wird.