In Dortmund verschwinden plötzlich Dominosteine
Borussia Dortmund hatte in der ersten Hälfte der Bundesliga Probleme. Nach 13 Spieltagen liegen sie auf dem fünften Platz. Dortmund kann in der Champions League nur gut weiterkommen. Die Entlassung des Sportkoordinators vor dem Achtelfinale des DFB-Pokals verdeutlichte die Unruhe rund um das Westfalenstadion.
Wenige Monate später trennte sich der Fußball-Bundesligist Borussia Dortmund von Sportkoordinator Slaven Stanic. Der 49 Jahre alte ehemalige Zweitliga-Profi wechselte erst im Mai 2023 zum Riesenklub aus dem Ruhrgebiet. Nach Angaben des Vereins verlief die Trennung einvernehmlich, aber nicht friedlich. In Dortmund wird der Wind stärker.
Spekulationen darüber, dass Stanic Dortmunds Trainer Edin Terzic in einer Loge im Dortmunder Stadion öffentlich kritisiert hatte, endeten. Sky und Bild berichteten, dass der damalige Sportkoordinator Terzic nach dem 0:0 gegen den AC Mailand in der Champions League nicht nur kritisierte, sondern auch beleidigte. Die Worte sollen über einen Umweg zum Trainer gelangt sein.
In den letzten Tagen hat die Stanik-Frage eine neue Dynamik angenommen. Das Ende der Partnerschaft gab der Verein in einer kurzen Erklärung nur einen Tag vor dem wichtigen Stuttgarter DFB-Pokal-Achtelfinale bekannt.
Kehl: „Wir hatten ein gutes Verhältnis, als wir uns trennten“
Bemerkenswert an der Dortmunder Ankündigung ist, dass außer Sportdirektor Sebastian Kehl, der Stanich nahe steht, kein anderer Funktionär Abschiedsworte sprach. „Slaven Stanic kam im Sommer mit einem riesigen Fußballnetzwerk und umfangreicher Erfahrung in verschiedenen Bereichen des Profisports zu uns“, sagte der ehemalige BVB-Kapitän, der im Sommer 2021 als Nachfolger von Michael auf seine jetzige Position befördert wurde. Zorc. „Die intensiven Diskussionen der letzten Tage haben jedoch zu unserem gemeinsamen Entschluss geführt, uns von nun an zu trennen. Wir trennen uns einvernehmlich und wünschen Slaven alles Gute für seine persönliche und berufliche Zukunft.“
Stanic sagte, er sei nach den „aktuellen Entwicklungen“ nicht mehr „zu 100 Prozent davon überzeugt“, dass er seine Fähigkeiten und sein Wissen „zum Wohle von Borussia Dortmund“ einsetzen könne. Er sagte außerdem: „Integrität, Respekt und Vertrauen sind mir wichtig. Ich wünsche Hans-Joachim Watzke, Sebastian Kehl, dem Trainerstab und der Mannschaft und der gesamten Dortmunder Familie alles Gute für diese Saison und die Zukunft.“ Terzic Name wurde nicht genannt.
Zwei Trainingslager beim BVB? Kyle bestreitet
Zuletzt gab es Berichte, dass es in der Dortmunder Führung zu einer Spaltung kommen könnte. Es wird gesagt, dass die beiden unterschiedlichen Lager aufeinandergeprallt seien, als sie in der vergangenen Saison beinahe die Meisterschaft gewonnen hätten. Im Wesentlichen soll es sich um einen Kampf der Fähigkeiten zwischen Trainer Terzic und Kyles Team handeln. Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke und Berater Matthias Sammer gelten beide als wichtige Stimmen im Terzic-Lager.
„Ich glaube nicht, dass es eine Meinungsverschiedenheit zwischen den beiden gibt“, sagte Dortmunds Trainer Hans-Joachim Watzke am Wochenende der Ruhr-Zeitung, bevor er die Möglichkeit eines Maulwurfs ansprach: „Das Einzige, was mich stört, sind einige interne Dinge.“ in den letzten Wochen öffentlich geworden sind. „Watzke sagte, dass diese Situation im Fußballverein Borussia Dortmund noch nie vorgekommen sei und daher weiter verfolgt werde.“ Auch Sportdirektor Kyle dementierte in einem Interview mit dem „Kicker“ die Existenz zweier Lager: „Das ist Unsinn.“ Es gibt nur ein Lager – Dortmund. "
Terzic erntet weiterhin Kritik
Während einer Pressekonferenz vor dem DFB-Pokal-Achtelfinale unterdrückte Dortmunds Pressesprecher Seven Westschulz Fragen zum Verhältnis des nun ehemaligen Sportkoordinators zu Cheftrainer Terzic. Unabhängig davon stand er ständig unter Druck. Seine Mannschaft ist seit Saisonbeginn immer launischer geworden. Eine Mannschaft kann Newcastle United oder den AC Mailand auswärts in der Champions League schlagen, wenn es gut läuft, und dann in schlechten Zeiten von Bundesliga-Gegnern mit deutlich geringeren Personalkosten geschlagen werden.
Bis Sonntag hatte Gladbach auswärts gegen die damals beste Mannschaft, Xabi Alonsos Bayer Leverkusen, keinen Punkt geholt, doch alle Statistiken deuteten darauf hin, dass die Gäste deutlich im Nachteil waren. Vielleicht lag es nicht nur daran, dass Julian Ryerson früh in Führung ging, dass Gladbach sich festhielt und auf den fast unvermeidlichen Ausgleich wartete. Nach dem Spiel kritisierte Terzic Schiedsrichter Daniel Siebert dafür, dass er nach einem Foul an Karim Adeyemi den Elfmeterpfiff verpasst hatte. Dies scheint ein Versuch zu sein, von der glanzlosen Leistung abzulenken. Das Gebäude von Borussia Dortmund ähnelt immer mehr einem riesigen Dominostein – kurz bevor jemand den ersten Stein berührt. Die Frage ist, wo der Stein platziert wurde und ob seine Entfernung dem Bauwerk neue Stabilität verleihen würde. Denn am Ende, gerade in Dortmund, laufen alle Überlegungen immer auf den Ausgangspunkt zurück. Dies geht aus einer Aussage von Vereinslegende Addy Pressler hervor. Er fasste den Fußball einmal so zusammen: „Die ganze Theorie im Leben ist grau – aber was zählt, ist auf dem Spielfeld.“
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Quelle: www.ntv.de