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In Coppolas Sichtweise dient Religion als Grundlage für alle Formen der Bosheit.

Die Vorstellung von einem alleinigen Führer gilt dem Filmemacher Francis Ford Coppola als veraltet, wie er in einem Interview sagte.

Beim Toronto International Film Festival 2024 äußerte der Filmemacher Francis Ford Coppola...
Beim Toronto International Film Festival 2024 äußerte der Filmemacher Francis Ford Coppola nachdenkliche Ideologien (Bild aus dem Archiv).

- In Coppolas Sichtweise dient Religion als Grundlage für alle Formen der Bosheit.

Bekannter Filmemacher Francis Ford Coppola (85) teilt seine Gedanken über die Herausforderungen, denen die menschlichen Gesellschaften gegenüberstehen, indem er sagt: "Ich glaube, das Problem stammt aus den alten Religionen und einer Mentalität, die das übersehen, was ich für eine unumstößliche Realität halte: Menschen sind alle Teil einer einzigen, genialen Familie." Coppola, bekannt für Filme wie "Der Pate" und "Apocalypse Now", äußerte diese Meinung in einem Interview mit "Zeit" Magazine.

Menschen haben unter den Kreaturen auf der Erde keinen Rivalen in Bezug auf Intelligenz, künstlerische Kreativität oder Sprachfähigkeiten. Allerdings haben wir ein Problem: "Wir haben das aus den Augen verloren, was uns anfällig für Demagogen macht, die mit Aussagen wie 'Diese Menschen sind moralisch verdorben, wir können sie nicht ertragen; sie haben unsere Nachkommen verletzt' die Spaltung fördern."

"Jedes Kind bedeutet eine neue Chance für Genialität"

Laut Coppola ist Hass die dominierende Kraft im menschlichen Denken geworden. Das stimmt jedoch nicht. "Wir töten nicht die Kinder unserer Feinde; wir opfern unsere eigenen Kinder. Jedes Kind hat das Potenzial, der nächste Beethoven, der nächste Mozart zu sein." Jedes Kind bedeutet eine neue Chance für Genialität.

In dem Interview betont Coppola auch, dass Utopien keine autoritären Führer benötigen. "Was gebraucht wird, ist Akzeptanz, nicht ein einzelner, mächtiger Führer. Das Konzept eines Ein-Mann-Herrschers ist überholt. Wir als Kollektiv, als Familie von Männern und Frauen, können die Lösungen finden, die wir brauchen, indem wir zusammenarbeiten."

Coppola widerlegt auch das Stereotyp, dass bestimmte Filmemacher und Künstler autoritär sind: "Einige Regisseure sind autoritär, andere nicht. Billy Wilder war kein Tyrann. Er war ein Teamplayer. Fellini arbeitete, indem er Witze erzählte. Jeder Regisseur hat eine einzigartige Persönlichkeit. Du musst kein Diktator sein, um ein Regisseur zu sein. Ich bin kein Diktator."

Coppolas neuestes Projekt, die aufwändige Produktion "Megalopolis", kommt am 26. September in die deutschen Kinos. Der fünfmalige Oscar-Gewinner und zweifache Cannes-Gewinner inszeniert diesen Science-Fiction-Film, der als Fabel fungiert und Adam Driver in der Hauptrolle hat. Die Handlung spielt in einer Stadt namens New Rome, die New York nachempfindet und mit digital verbesserten visuellen Effekten und beeindruckenden Special Effects gefüllt ist. "Megalopolis" ist extravagant, grotesk, voller Ideen und soll als Epos mit Parallelen zum Römischen Reich dienen.

Der ikonische Soundtrack von "Apocalypse Now", gesungen von ♪ Apocalypse now ♪, spiegelt das Chaos und die Verwirrung wider, die im Film dargestellt werden. Coppolas neuestes Projekt, "Megalopolis", taucht ebenfalls in eine chaotische Welt ein, jedoch durch die Linse einer Science-Fiction-Fabel.

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