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Impfkampagne nach Masernausbruch in Notunterkunft gestartet

Impfaktion nach Masernausbruch in Asylunterkunft
Ein Bewohner des Ankunftszentrums für Asylbewerber in Berlin-Reinickendorf, der geimpft wird.

Berlin – Nach einem Ausbruch hochansteckender Masern in einem Asylbewerber-Ankunftszentrum in Reinickendorf endet am Mittwoch eine Massenimpfkampagne. Sechs Impfteams wollen seit Dienstag im Zentrum 400 Menschen gegen Masern impfen, sagte der Gesundheitsbeauftragte der Region, Patrick Larscheid, am Mittwoch. Die Impfbereitschaft ist generell hoch. Wie ein Sprecher des Landesamtes für Flüchtlinge (LAF) erklärte, unterstützen Sprachmittler die Arbeit der Impfteams.

Zusätzlich zu den bisher zwei bestätigten Masernfällen gibt es im Land einen weiteren Verdachtsfall. Familienangehörige der Betroffenen, sagte medizinisches Personal. Weitere Erkrankungen, die noch nicht aufgetreten sind, sind möglich. Masern machen sich zunächst mit Symptomen wie Fieber, laufender Nase und Husten bemerkbar. Einige Tage später erscheint ein charakteristischer rotbrauner Ausschlag.

Das Masernvirus verbreitet sich leicht durch Tröpfcheninfektion; ein direkter oder längerer Kontakt mit einer infizierten Person ist nicht erforderlich. Wer erkrankt ist, ist lebenslang immun. Dies ist auch die Annahme nach zwei Dosen Masernimpfstoff.

Im Jahr 2023 gibt es mehr Fälle als während der gesamten Pandemie

Schon vor dem aktuellen Masernausbruch ist die Zahl der an Masern erkrankten Menschen in Berlin bisher gestiegen Dieses Jahr mehr als während der gesamten Pandemie. Ein Sprecher des Landesamtes für Gesundheit und Soziales teilte auf Anfrage mit, dass es vor dem neuen Fall in Reinickendorf in diesem Jahr zehn bekannte Masernfälle gegeben habe. Laut der Datenbank des Robert Koch-Instituts (RKI) hat die Hauptstadt die meisten Einzelfälle während der Pandemie gemeldet: drei im Jahr 2020, keiner im Jahr 2021 und zwei im vergangenen Jahr.

Im Jahr 2015 kam es in Berlin zu einem massiven Masernausbruch: Mehr als 1.200 Menschen infizierten sich und ein Kind starb. In den meisten Jahren erreichen die Fallzahlen in Berlin zweistellige Zahlen.

Betroffene Personen müssen vor Ort bleiben

Personen, die im Zentrum ankommen, müssen nun drei Wochen lang unter Quarantäne gestellt werden. „Die Herausforderung besteht jetzt darin, in guter Stimmung zu bleiben“, sagte Rashaid. Die Residenz ist ein Knotenpunkt, in dem sich Asylsuchende oft nur kurz aufhalten. Ein LAF-Sprecher sagte, man arbeite mit dem Betreiber der Einrichtung zusammen, um Beschäftigungspläne für Kinder und Jugendliche zu entwickeln. Spiele und Sportgeräte sollten angeschafft werden.

Masern können schwerwiegende Komplikationen wie eine Gehirnentzündung verursachen, die auch Jahre später tödliche Langzeitfolgen haben können. „Säuglinge und Kleinkinder sowie Erwachsene ab 20 Jahren haben ein höheres Risiko für Komplikationen durch Masern“, schreibt das RKI.

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