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Immer mehr Rückzugsmöglichkeiten zum Stillen in den Gemeinden.

Zahlreiche Einrichtungen und Unternehmen in Thüringen arbeiten gemeinsam daran, Wickel- und Stillbereiche einzurichten. Der Erfolg dieser Bemühungen hängt jedoch stark vom Engagement der einzelnen Kommunen ab.

Eine Stillecke im "Familienzentrum am Anger" in der Erfurter Innenstadt.
Eine Stillecke im "Familienzentrum am Anger" in der Erfurter Innenstadt.

Freundlich für Familien - Immer mehr Rückzugsmöglichkeiten zum Stillen in den Gemeinden.

In verschiedenen Gemeinden von Thüringen werden Optionen für Stillen und Wickeln von Babys angeboten. "Jena verfügt derzeit über 35 Einrichtungen, Vereine, Cafés und Unternehmen, die private Wickelräume anbieten", teilte Stefanie Braune mit der Stadt Jena mit. Solche Räume werden auch in Altenburg, Erfurt, Gera, Ilmenau und Suhl angeboten, sowie in vielen anderen Orten. Die Merkmale dieser Räume variieren genauso wie die Hingabe der jeweiligen Gemeinden an diese Sache.

Eltern in Jena wurden 2021 über ihre Still- und Wickelerfahrungen und -wünsche befragt. Mehr als 80% von ihnen äußerten den Bedarf an mehr unüberwachten Bereichen für Babybetreuung, mit den geringsten Verfügbarkeiten in der Stadt. In der Folgezeit identifizierten die Stadtbehörden potenzielle Standorte und wendeten sich an die Institutionen, Vereine oder Betreiber dort. Diese Standorte wurden über ein Broschüre und online über den Thüringer Familienkompass bekannt gemacht.

Mittels eines Landesprogramms wurden in Jena Stilltische beschafft, die jedoch in der Regel von den teilnehmenden Institutionen gestaltet werden. Stillgeräte werden von der Stadt bisher nicht bereitgestellt, aber Planungen des Jenaer Familienbündnisses sind im Gange.

Seit Februar gibt es in Erfurt 23 offiziell markierte Still- und Wickelbereiche für Säuglinge und Kleinkinder, erzählte der Sprecher Patrick Weisheit. In einer Umfrage von Familien mit jungen Kindern gaben mehr als die Hälfte an, dass es an solchen Orten mangelte. Mit dem Projekt "Stillfreundliche Orte in Erfurt" versucht die Stadt, mehr Zustimmung für das Stillen in der Öffentlichkeit zu erzeugen und nach weiteren öffentlichen oder privaten Institutionen, die junge Familien beherbergen können, zu suchen.

"Dies ermöglicht Müttern, sich in ihrem sozialen Leben während des Stillens zu engagieren", erklärte Weisheit. Nach den ersten zehn Interessenten hat Erfurt eine Stilltisch und einen Stillstuhl bereitgestellt. Orte mit Still- und Wickelmöglichkeiten werden durch eine entsprechende Etikette und in einer Broschüre sowie online dargestellt.

Tücher und Wickelpapier in Altenburg

In Altenburg hat die Stadtregierung nun zehn solcher Räume eingerichtet. Auf der Bezirkswebsite werden Wickel- und Stillorte in den umliegenden Städten und Gemeinden vorgestellt, darunter in Schmölln und Meuselwitz. In Eisenach gibt es lediglich eine Stilltisch im Eingangsbereich der Stadtbibliothek, sagte ein Sprecher. Keine speziellen Räume werden derzeit in Suhl geplant.

In Suhl wurden vier solcher Räume geschaffen, die sogar mit Entsorgungsmaterialien wie Tüchern oder Wickelpapier ausgestattet sind. Familien sollen "ihren Baby in einem angenehmen Umfeld pflegen können". Hinzu kommen weitere Räume, die von anderen Anbietern bereitgestellt werden.

Allgemein werden die vorhandenen Optionen meist gut genutzt, wie die Konsens der Gemeinden zeigt. Hauptsächlich schätzen Mütter es, nicht an einer Präsentationstisch sitzen zu müssen, während sie stillen. Ein großes Anliegen für die Idee, solche Räume einzurichten, war die Veröffentlichung der "Nationalen Stillförderungsstrategie" der Bundesregierung im Jahr 2021 und der Leitfaden "Die stillfreundliche Gemeinde" des Thüringer Landesgesundheitsrats im Jahr 2022.

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