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Im Vogtland werden junge Flussperlmuscheln in die Wildnis entlassen

Flussperlmuschel
Eine Flussperlmuschel liegt im Becken in einer Aufzuchtstation.

Im Kampf zur Rettung von Flussperlmuscheln setzt Sachsen ihre Auswilderung fort. Zu diesem Zweck werden am Donnerstag in Triebel im Vogtland 250 in Gefangenschaft gezüchtete Muscheln in die Freiheit entlassen. Süßwassermuscheln sind vom Aussterben bedroht und kommen nur noch in wenigen Gewässern im Vogtland im Freistaat vor. Die Tiere werden daher seit mehreren Jahren auf einer Zuchtstation im Vogtland gehalten. Es ist eine von vier solchen Einrichtungen im Land. Experten zufolge werden Sachsens Tiere ohne menschliche Hilfe aussterben.

Ziel dieses Projekts ist die Stabilisierung der Population und die Gewährleistung einer natürlichen Fortpflanzung in freier Wildbahn. Auch die Generation der nun gezüchteten Muscheln soll helfen. Einige der Tiere seien über zehn Jahre alt und bis zu sieben Zentimeter groß gewesen, teilte das Vogtland mit. Nach Angaben der National Foundation for Nature and the Environment werden sie in Käfigen gehalten und intensiv gepflegt. Das Artenschutzprojekt ist Teil des Bundesprogramms Artenvielfalt, gefördert vom Bundesumweltministerium.

Süßwasserperlmuscheln (Margaritifera margaritifera) können über 100 Jahre alt werden und stellen sehr hohe Ansprüche an die Wasserqualität. Es ernährt sich von Schwebstoffen im Wasser und fungiert als eine Art Filter. Zur Fortpflanzung setzen diese Tiere winzige Larven frei, die in den Kiemen von Wirtsfischen (hauptsächlich Bachforellen) nisten und zu jungen Muscheln heranreifen. Ein paar Monate später erreichten sie den Grund des Baches und das wirkliche Leben begann. Früher waren diese Muscheln wegen ihrer Perlen begehrt. Die Perlenfischereiindustrie ist in dieser Gegend sehr entwickelt.

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