Experten prüfen, ob Bauarbeiten auf dem Berg daran schuld waren, nachdem die Decke des Schweizer Gotthard-Straßentunnels gerissen war und die Anlage seit Sonntag geschlossen war. Das Bundesamt für Straßen (Astra) meldete die Situation am Dienstag.
Das Büro sagte, Experten gehen davon aus, dass eine „Umverteilung der Spannungen“ in den Bergen für den Schaden verantwortlich sei. Dies kann auf Gebirgsbewegungen, tektonische Einflüsse oder sogar Gebirgsbau zurückzuführen sein. Aufgrund der baulichen Maßnahmen der zweiten Röhre seien „hohe Erwartungen an ihn gestellt worden“, hieß es. Eine Untersuchung hierzu ist im Gange.
Das Bundesamt für Straßen baut außerdem Stahlkonstruktionen ein, um defekte Zwischendecken zu ersetzen. Dadurch sind die oberen Abluftkanäle wieder funktionsfähig, über die im Brandfall die Straße von Rauch befreit werden kann.
Das Bundesamt hofft, den Tunnel nach seiner Fertigstellung wieder für den Verkehr freigeben zu können. Wenn möglich eine Woche. Bis dahin wird diese weitgehend über Autobahnen umgeleitet. Dadurch verlängerte sich die Fahrt um etwa eine Stunde.
Betonteile fielen am Sonntag von der Zwischendecke auf die Fahrbahn. Niemand wurde verletzt. Experten entdeckten einen 25 Meter langen Riss in der Decke. Fast 17 Kilometer Tunnel sind gesperrt.
Der 1980 eröffnete Gotthardtunnel ist eine der wichtigsten Verkehrsverbindungen durch die Schweizer Alpen, einschließlich der Strecke von Deutschland nach Italien. Nach Norden und Süden gibt es jeweils eine Fahrspur. Derzeit wird eine zweite Leitung gebaut, um die Sanierung der ersten Leitung zu ermöglichen. Die Fertigstellung wird für 2029 erwartet. Nach dem Umbau wird ab dem Jahr 2032 jede Leitung über je eine Spur nach Norden und Süden verfügen.