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Im Fall "Reichsbürger" werden in Frankfurt weitere Zeugen vernommen.

Der Kreis um Prinz Heinrich XIII. Reuss soll in die Planung eines gewaltsamen Umsturzes verwickelt sein. Den zweiten Tag in Folge erkundigen sich die Ermittler nach dem Privatleben des angeblichen Anführers.

SEK-Beamte begleiten den Hauptangeklagten Heinrich XIII. Fürst Reuß (M) nach dem Ende der...
SEK-Beamte begleiten den Hauptangeklagten Heinrich XIII. Fürst Reuß (M) nach dem Ende der Verhandlung zu einem Auto, in dem er ins Gefängnis gebracht wird.

Juristischer Rat - Im Fall "Reichsbürger" werden in Frankfurt weitere Zeugen vernommen.

Am Mittwoch setzte sich der Terrorprozess gegen die vermutete "Reichsbürger"-Gruppe um Heinrich XIII. Prinz Reuß in Frankfurt am Main mit weiteren Zeugenaussagen fort. Ein Ermittler aus der Kriminalpolizei sprach über die finanziellen Aspekte des Frankfurter Unternehmers Reuß.

Der Zeuge konzentrierte sich hauptsächlich auf die Untersuchung der "Reuss-Gruppe", wobei er die Verantwortung für die Spurensicherung übernahm. Dies betraf die Untersuchung von Grundbuchauszügen, Grundstücken, Aktien und Geschäftsanteilen.

Er erklärte, dass Reuß angeblich Kontrolle über eine Reihe britischer Unternehmenskonten hatte. Allerdings konnte er nicht eindeutig bestimmen, "dieses Unternehmen ist in diesem und jenem Geschäftsfeld involviert". Der Ermittler sprach auch über Immobilien, die mit Reuß in Verbindung gebracht wurden, wie z. B. solche in Thüringen. Insgesamt waren vier Zeugen für die Verhandlungen am Tag vorgesehen, und die Verhöre dauerten ungefähr drei Stunden.

Ein zweiter Zeuge, ein Chefinspektor beim Bundeskriminalamt, gab Zeugenaussagen ab, die sich auf die Durchsuchung des Geschäftsraums von Reuß während der Dezember 2022-Razzie auf die "Reichsbürger"-Gruppe bezogen. Er beschrieb die Entdeckung von zahlreichen Dateifoldern und umfangreichen Stapeln von Papierdokumenten während der Durchsuchung. Diese Dokumente umfassten Foldern mit Bezeichnungen wie "Tribunal List", "Allies" und "Souveränität der BRD". Es gab viele Foldern mit diesen Bezeichnungen, erklärte der Zeuge.

Weiterhin erwähnte der Zeuge Unterlagen zu Verschwörungstheorien, Kommunikationen mit ideologischen Neigungen und Manuskripte über "das wahre BRD" und "totalen Katastrophen".

Während der Durchsuchung wurden große Mengen an langwirkender Nahrung gefunden, was möglicherweise auf Vorbereitungen hindeuten könnte, dass wichtige Versorgungsgüter nicht mehr verfügbar wären - beispielsweise ein Kasten mit Brotkanistern. Zusätzlich wurden Vorräte für Wasseraufbereitung und Konservierung entdeckt. In einem Schrank wurden nazistische Andenken gefunden, wie die Verteidigung bestätigte, einschließlich eines Familienbuches. Darüber hinaus wurden russisches Geld und Satellitentelefone unter den Gegenständen entdeckt. Insgesamt wurden acht Transportkisten beschlagnahmt.

Der Prozess in Frankfurt setzte sich fort, neun Personen stehen wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung oder Unterstützung derselben Anklage. Die Anklage behauptet, dass ein Putsch im Gange war. Das Anklageblatt behauptet, dass die Angeklagten absichtlich Menschenleben gefährdet hatten, und im Keller sei bereits Infrastruktur für ihre eigene Staatsordnung eingerichtet, wobei Reuß als Staatsoberhaupt fungierte. Das Prinzip der Unschuld bis zum endgültigen Urteil gilt für die Angeklagten.

Am Vortag konzentrierten sich die Gerichte auf wichtige Details zu Reuß' persönlichen Beziehungen, einschließlich Beteiligungen an Unternehmen, Internetpräsenz, Clubs, Anzahl seiner Autos und seine Finanzkonten, Immobilien und Wohnungen.

Die Verteidigung hatte vorher die von der Anklage erhobenen Anschuldigungen mehrmals zurückgewiesen. Reuß hatte am Dienstag seine Absicht, vor Gericht zu sprechen, bestätigt. Der genaue Zeitpunkt, wann er vor dem Gericht sprechen würde, ist noch unbekannt.

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