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Illegales Autorennen: Zwei Kinder sterben

Der schreckliche Unfall ereignete sich am Freitag in der Region Hannover. Polizeiangaben zufolge, hat eine 39-jährige Autofahrerin mehrere Fahrzeuge überholt und stieß dabei mit mehreren Autos aus dem Gegenverkehr zusammen. Derzeit sucht und befragt die Ermittlung weitere Zeugen.

Der Unfallhergang

Nach neusten Erkenntnissen habe die Frau an einem illegalen Autorennen teilgenommen. In einer Kurve beabsichtigte sie ein Auto zu überholen, stieß zunächst mit dem Fahrzeug eines 50-Jährigen zusammen und krachte dann mit voller Wucht in den Wagen einer vierköpfigen Familie. Der Aufprall soll so gewaltig gewesen sein, dass das Fahrzeug von der Fahrbahn geschleudert wurde und sich überschlug.

Traurige Bilanz

Im Auto befanden sich mit den Eltern zwei Kinder im Alter von zwei und sechs Jahren. Der zweijährige Junge verstarb noch an der Unfallstelle. Sein sechs Jahre alter Bruder erlag später seinen Verletzungen im Krankenhaus. Am Unfallort waren mehrere Rettungskräfte im Einsatz. Notfallseelsorger leisteten psychologische Hilfe vor Ort. Die Eltern der beiden Jungen, die Unfallverursacherin sowie drei weitere Personen wurden schwer verletzt. Es gab noch weitere Betroffene, diese seien jedoch unverletzt geblieben. Momentan ermittelt die Polizei wegen verbotenen Autorennen, fahrlässiger Tötung sowie fahrlässiger Körperverletzung.

Illegale Autorennen in Deutschland

Jährlich kommt es in Deutschland infolge von illegalen Straßenrennen zu schrecklichen Unfällen mit Sachschaden, Schwerverletzten und Todesopfern. Im Jahr 2019 waren es 2420 illegale Autorennen, im Jahr 2021 stieg die Zahl etwa auf das Doppelte an. Die Polizei registrierte dabei 4981 Fälle von illegalen Straßenrennen.

Immer wieder machen solche Rennen traurige Schlagzeilen. Meistens handelt es sich dabei um junge Männer, die sich diese gefährlichen Geschwindigkeitskämpfe liefern. Solche Autorennen gefährden nicht nur die Fahrer selbst, dabei kommen oft auch Unbeteiligte zu Schaden. Leider kommen die Raser meistens straffrei davon.

Welche Strafen drohen?

Früher galten Straßenrennen als Ordnungswidrigkeit, seit 2017 drohen Rasern nicht nur Geld-, sondern auch Freiheitsstrafen. In der Regel wird auch die Fahrerlaubnis entzogen. In einigen Fällen kann auch das Auto beschlagnahmt werden.

Verboten sind auch Einzelrennen, wenn der Fahrer grob verkehrswidrig und rücksichtslos eine möglichst hohe Geschwindigkeit zu erreichen versucht. Werden Menschen oder wertvolle Gegenstände gefährdet, droht entweder eine Geldstrafe oder eine Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren. Wenn jemand vorsätzlich handelt, muss derjenige mit einer Freiheitsstrafe von bis zu fünf Jahren rechnen. Kommen infolge eines illegalen Straßenrennens Menschen zu Tode oder werden diese schwer verletzt, droht eine Freiheitsstrafe bis zu zehn Jahren.

In besonders harten Fällen können Raser sogar wegen Mordes angeklagt werden. So einen Fall gab es im Jahr 2016, als zwei junge Männer in Berlin mit einer Geschwindigkeit von 160 km/h an einer Kreuzung über eine rote Ampel rasten. Dabei kam ein Autofahrer, der bei Grün abbiegen wollte, ums Leben. Das Gericht verurteilte einen der Fahrer im Jahr 2021 wegen Mordes zu lebenslanger Freiheitsstrafe, der zweite Fahrer wurde wegen versuchten Mordes zu einer Freiheitsstrafe von 13 Jahren verurteilt. Das Verfahren wurde im Jahr 2022 abgeschlossen.

Weil bei illegalen Autorennen immer wieder Unbeteiligte zu Schaden kommen, fordern Stimmen aus der Gesellschaft und Politik mehr Kontrollen auf den Straßen, härtere Strafen für die Raser und mehr Aufklärung in der Öffentlichkeit über die Folgen von illegalen Straßenrennen.

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