In Schönberg (Nordwesten Mecklenburgs) bei Ihlenberg, der größten Sondermülldeponie Norddeutschlands, soll ein Gewerbegebiet zur Solarenergiegewinnung entstehen. Gleichzeitig sollen Abfälle kontinuierlich aufgenommen werden. Wie Henry Foster am Samstag beim Tag der offenen Tür der Deponie sagte, plant die staatliche Illenberg Waste Management (IAG) den Bau einer neun Hektar großen „grünen“ Industriezone und lockt damit … Unternehmen aus der Umweltbranche an. Nach Angaben des Unternehmens umfasst das Gelände 165 Hektar, wovon 113 Hektar für die Deponie zur Verfügung stehen.
Nach Angaben eines Sprechers kamen am Eröffnungstag etwa 5.000 Besucher zu Besuch. Neben Vorführungen futuristischer Konzepte fanden vor Ort auch Pferdekutschenfahrten, technische Vorführungen und Unterhaltung statt.
Laut Foster soll hier gemeinsam mit privaten Investoren eine Kreislaufwirtschaft aufgebaut werden. Ihlenberg, Verarbeitung und Wiederverwendung von Abfallstoffen. In den kommenden Jahren werden voraussichtlich rund 30.000 Rotorblätter von Windkraftanlagen verschrottet. Eine Vielzahl von Solaranlagen wird bald ersetzt. Foster sah hier das Betätigungsfeld für Illenbergs Unternehmen.
Im ersten Schritt soll ein Managementzentrum entstehen, das Platz für etwa ein Dutzend Unternehmen bietet, wie der Deponiebesitzer erklärte. Die Bebauungspläne werden im Herbst 2023 veröffentlicht. Es gibt bereits Interessenten. Ab 2025 sollen die ersten dauerhaft versiegelten Deponien mit Solaranlagen ausgestattet werden. Derzeit sind 16 Hektar Land genehmigt. Künftig werde es „deutlich mehr“ sein, sagte Forster.
Der Geschäftsführer der IAG ist optimistisch, dass sich Ihlenberg zu einem der größten Energieversorger der Region entwickeln kann – mit Sonne, Wind, Wasserstoff und Biomasse. Geplant ist ein gemeinsames Energiekonzept mit den Nachbarorten Schöneberg und Selmsdorf. Die Bewohner können sich künftig auf die Strom- und Wärmeversorgung von Illenberg verlassen. Angrenzend an die Bundesstraße 104 wird eine Elektro- und Wasserstofftankstelle entstehen. Am Eröffnungstag wurden die ersten zehn Ladestationen auf dem Firmengelände ausgeliefert. Ein Sprecher des Unternehmens sagte, die Bewohner der Gegend könnten sie zu einem reduzierten Preis nutzen.
Mit der Umwandlung in Recycling- und Energie-Kompetenzzentren reagiere das Unternehmen auf die Entscheidung der Landesregierung, sie bis Ende 2035 in Recycling- und Energie-Kompetenzzentren umzuwandeln, so Forster. Beendigung der Lagerung hochgefährlicher Sonderabfälle (Gefahrenkategorie DK III) auf Deponien. Abfälle werden danach weiterhin am Illenberg gelagert, allerdings nur noch in der weniger gefährlichen Kategorie DK II. Hierzu zählt beispielsweise Schlacke aus der Verbrennung von Hausmüll.
Die Deponie Ihlenberg erstreckt sich über eine Fläche von 113 Hektar und ist eine der größten Sondermülldeponien Europas. Seit der Eröffnung im Jahr 1979 sind hier rund 20 Millionen Kubikmeter Haus- und Gewerbemüll, darunter auch giftige Industrierückstände, gelandet.