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IHKs sehen Debatte um Mindestlohnanhebung kritisch

Geld
Viele Eurobanknoten stecken in einer Geldbörse.

Die aus den Reihen der SPD erhobene Forderung nach einer Anhebung des Mindestlohns auf 15 Euro stößt bei den Industrie- und Handelskammern (IHK) zu Schwerin und Rostock auf wenig Gegenliebe. Die Forderung, den Mindestlohn um 25 Prozent anzuheben, sei eine erneute politische Einflussnahme auf die Höhe des Mindestlohnes, kritisierten die Kammerpräsidenten Matthias Belke (Schwerin) und Klaus-Jürgen Strupp (Rostock) am Freitag. Eine politische Lohnfestlegung sei aber nicht akzeptabel.

Aus den Reihen der SPD gibt es Forderungen nach einer Anhebung des gesetzlichen Mindestlohns von aktuell 12 auf 15 Euro. In einem von der parteiinternen Arbeitsgemeinschaft für Arbeit (AfA) formulierten Antrag für den Bundesparteitag Mitte Dezember wird eine «schnelle Anhebung» auf diesen Betrag verlangt.

Strupp wies auf das Risiko hin, dass eine sprunghafte Anhebung des Mindestlohnes eine erneute Lohn-Preisspirale in Gang setzen könnte – mit den absehbaren Folgen, dass die Arbeit teurer werde, die Preise stiegen, die Inflationsgefahr hoch und die Nachfrage verhalten bleibe. «Gerade im Tourismusland Mecklenburg-Vorpommern kann all dies nochmals negativ durchschlagen», warnte Strupp.

Belke betonte, die Situation sei für sehr viele Mittelständler wirtschaftlich mittlerweile kaum noch tragbar. Neben der Bewältigung der Pandemie, der Anhebung des Mindestlohnes, der massiven Steigerung der Energiekosten und Lieferengpässen kämpfe die Wirtschaft mit einem extremen Arbeitskräftemangel, Bürokratielasten wie auch Defiziten in der Infrastruktur. Hinzu komme die Konsumzurückhaltung der privaten Verbraucher, die in ihrer Nachfrage deutlich preissensibler geworden seien.

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