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IG Metall-Umfrage zeigt Wunsch nach mehr Einkommen und mehr Freizeit.

Die IG Metall und die bayerischen Arbeitgeber haben im Vorfeld der anstehenden Tarifverhandlungen im September ihre Vorschläge vorgelegt, wobei sich die Forderungen deutlich voneinander unterscheiden.

Streikende Beschäftigte nehmen im April an einer IG-Metall-Kundgebung in Bayern teil.
Streikende Beschäftigte nehmen im April an einer IG-Metall-Kundgebung in Bayern teil.

Der Metallsektor floriert. - IG Metall-Umfrage zeigt Wunsch nach mehr Einkommen und mehr Freizeit.

IG Metall in Bayern wird in den bevorstehenden Gehaltsverhandlungen im Metall- und Elektrogewerbe für erhöhte Löhne und flexiblere Optionen zwischen Geld und Zeit kämpfen. Die Bayerische Arbeitgebervereinigung (vbm) macht Vorbehalte aufgrund der Wirtschaftskrise und der Knappheit an ausgebildetem Personal.

Horst Ott, der Gewerkschaftsleiter und Verhandlungsführer, kommentierte am Freitag in München: "Wir können erwarten, dass Geld und Zeit im Vordergrund der Gehaltsverhandlungen stehen." In einer Umfrage von IG Metall mit 66.000 Mitarbeitern in Bayern waren 80% der Befragten der Individualoption zwischen Geld und Zeit von zentraler Bedeutung. 86% der Befragten sahen größere Freiheiten bei der Arbeitszeitregulierung als hochwichtig oder wichtig. "Mitarbeiter wollen die Möglichkeit haben, je nach Lebensabschnitt mehr Geld oder mehr Zeit zu wählen", erläuterte Ott. Nur für 70% der Befragten war ein erheblicher Gehaltsanstieg wichtig.

Die Tarifkommissionen von IG Metall werden ihre Forderungen am 21. Juni über ganz Deutschland festlegen. Die erste Gehaltsverhandlung in Bayern ist für Mitte September geplant. Das Industrieaktionsverbot endet am 28. Oktober. Keine Streiks dürfen vorher stattfinden.

Ott ergänzte, dass bei den Befragten die Hälfte der Mitarbeiter die wirtschaftliche Lage ihrer eigenen Firma als positiv, 18% als negativ wahrnahmen. Die unterschiedlichen Verhältnisse der Unternehmen werden in die Forderung einbezogen.

Bertram Brossardt, Geschäftsführer der Bayerischen Metall- und Elektroindustrie-Vereinigung, sieht die Forderung der Gewerkschaft als unrealistisch an: "Die Produktion sinkt, und die Aufträge gehen schnell ab."

Das Thema zusätzlicher Freizeit ist auch irreführend. Deutschland hat die kürzesten Arbeitsstunden aller Industrienationen. "Wir sind auf der 35-Stunden-Woche", sagte Brossardt. "Trotzdem fehlen uns Arbeitskräfte und hochqualifizierte Fachkräfte, und die Renten der Babyboomer sind erst angefangen."

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