Die IG Metall drängt angesichts der schwachen Nachfrage nach Elektroautos und der Konkurrenz chinesischer Hersteller auf günstigere Modelle aus Deutschland. „Ostdeutschland hat hart daran gearbeitet, sowohl im Inland als auch im internationalen Vergleich eine Spitzenposition bei der Produktion von Elektrofahrzeugen zu erreichen“, erklärte Bundespräsident Jörg Hofmann am Mittwoch auf einer Automobilkonferenz in Zwickau. Diese gilt es zu bewahren.“ Dafür brauche es schneller Ausbau der Ladeinfrastruktur und günstiger Ladestrom für Elektrofahrzeuge. Andererseits müssen die Hersteller Modelle anbieten, die auch für Durchschnittsverdiener erschwinglich sind.
Auf der Zwickau-Konferenz wird die Lage der Branche zwischen treibendem Wandel, Kreislaufwirtschaft und Engpässen erörtert. Facharbeiter. Volkswagen sorgte kürzlich für Schlagzeilen, als es den Abbau von Arbeitsplätzen im Elektroauto-Werk Zwickau ankündigte. Fast 270 Mitarbeiter mit befristeten Verträgen mussten aufgrund der schwachen Nachfrage gehen, und viele der anderen 2.000 Leiharbeiter fürchten nun um ihren Arbeitsplatz. Auch Volkswagen hofft, die Produktion im Oktober zu drosseln und ganze Produktionslinien für mindestens zwei Wochen stillzulegen. Am Standort arbeiten mehr als 10.000 Mitarbeiter.
„Die Entlassungen in Zwickau sollten ein Weckruf für alle sein, die davon träumen, so weiterzumachen“, warnt der Leiter des IG-Metall-Bezirks Berlin-Brandenburg-Sachsen, Dirk Schulz. „Automobilhersteller und Zulieferer müssen die Mobilitätswende schneller vorantreiben, indem sie in Leichtbaustrukturen, Software und Digitalisierung investieren. Sie müssen schnell kostengünstige Elektromodelle auf den Markt bringen, um insbesondere mit China konkurrieren zu können.“
Schulz ist davon überzeugt, dass Ostdeutschland eine führende Region für Elektrofahrzeuge ist. Er erwähnte die Produktionsstätten von Volkswagen, Tesla, BMW und Porsche sowie mehrere Batteriehersteller. „Wir können den Aufstieg des Ostens jetzt nicht gefährden.“