Wer vorübergehend Teilzeit arbeitet, soll nach Auffassung der IG Metall-Frauen ein echtes Rückkehrrecht in den vorherigen Vollzeitjob erhalten. Die bisherigen Regelungen zur sogenannten «Brückenteilzeit» reichten nicht aus, wurde am Donnerstag auf einer Konferenz der Frauen in der IG Metall im nordhessischen Willingen deutlich.
Viele Beschäftigte hätten den Wunsch, für eine gewisse Zeit in Teilzeit zu arbeiten, erklärte die Zweite Vorsitzende der IG Metall, Christiane Benner, anlässlich der Veranstaltung. Modelle, die es erlaubten, Beruf und Familie zu vereinen, würden stark eingefordert. «Man sollte jedoch nicht den Fehlschluss ziehen, dass vor allem Frauen dauerhaft in Teilzeit bleiben wollen.»
Teilzeitbeschäftigung gilt als wichtiger Grund für Karriere-Knicks und dauerhaft niedrigere Bezahlung. Nach Auffassung der Gewerkschaft sind statt unfreiwilliger Teilzeit flexible Arbeitszeitarrangements gefragt, die Männern und Frauen eine partnerschaftliche Aufteilung von Arbeit und Leben ermöglichten. «Wir fordern ein echtes Rückkehrrecht aus der Teilzeit in die Vollzeit. Das wäre ein Beitrag zur Fachkräftesicherung und gegen Altersarmut von Frauen», erklärte Benner.
Laut einer Sonderauswertung der Bundesagentur für Arbeit arbeiten Frauen im Organisationsbereich der IG Metall relativ häufiger Vollzeit als in der Gesamtwirtschaft. Auch sei die Zahl der vollzeitbeschäftigten Frauen dort zwischen 2013 und 2022 stärker gestiegen als in der übrigen Wirtschaft.
Die Brückenteilzeit müsse weiterentwickelt werden, weil aktuell rund 12 Millionen Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer keinen Anspruch darauf hätten, weil sie in einem Betrieb mit weniger als 45 Beschäftigten arbeiten. In Unternehmen mit einer Belegschaftsgröße zwischen 45 bis 200 hat nur jeder Fünfzehnte Anspruch auf Brückenteilzeit. Dies könne einfach geändert werden.