Exporteure können sich nach Angaben des Kieler Wirtschaftsinstituts IfW weiterhin über deutlich niedrigere Seefrachtpreise freuen – sehr zum Leidwesen der Containerreedereien. Sie verzeichneten in den letzten zwei Jahren ein enormes Gewinnwachstum. Das Institut berichtete am Donnerstag, dass die Frachtraten inzwischen unter das durchschnittliche Niveau der Jahre vor der Pandemie gesunken seien. Insbesondere in US-amerikanischen Häfen sanken die Kosten pro Container innerhalb eines Jahres von über 8.000 US-Dollar auf über 1.000 US-Dollar.
Dieser Trend steht in engem Zusammenhang mit der Normalisierung der weltweiten Frachtschifffahrt, die durch die Blockade wichtiger Häfen und entsprechende Verkehrsstaus während der Epidemie stark beeinträchtigt wurde. Bis letztes Jahr stiegen die Frachtraten in die Höhe, weil Schiffe und die darin transportierten Container oft nicht zur richtigen Zeit am richtigen Ort ankamen. Staus wie während der Pandemie gibt es laut IfW nicht mehr. „Nur 7 % aller weltweit versendeten Frachten sind derzeit gefangen, eine Zahl, die im Vergleich zur Geschichte unauffällig ist.“ Der Höchstwert während der Pandemie lag bei etwa 14 %.
Am Kieler Institut werden Schiffsbewegungen in Hunderten von Häfen weltweit erfasst und in Echtzeit analysiert, um Einblicke in die Entwicklung des Welthandels zu geben.