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Ifo wirbt für Einkommensteuerreform und Grundgarantien

Ifo-Institut
Ehegattensplitting, Kinderfreibeträge oder Solidaritätszuschlag - das Münchner Ifo-Institut möchte mit einer Reform dieser Punkte für mehr Beschäftigung sorgen.

Das Ifo-Institut in München schlägt eine Reform der Einkommensteuer und der Grundsicherung vor, um mehr Menschen zur Arbeitssuche zu bewegen.

Kernpunkte sind die von Wirtschaftsforschern angekündigte Spaltung der Ehegattenobergrenze, eine Erhöhung der Grundfreibeträge, der Werbepauschale und des Kinderfreibetrags, die Abschaffung des Solidaritätszuschlags, eine Anhebung des Spitzen- und höhere Tarife sowie Änderungen der Basisgarantie.

„Durch die Reform wird die Arbeitszeit auf 184.000 Vollzeitstellen erhöht. Gleichzeitig werden 172.000 Menschen beschäftigt“, prognostiziert ifo-Experte Andreas Peichl. Es entstehen keine zusätzlichen Kosten für den Staatshaushalt.

Tatsächliche Trennung statt Ehegattentrennung

Konkret sollte die Ehegattentrennung in eine tatsächliche Trennung umgewandelt werden. Verheiratete Paare sollten die Möglichkeit haben, steuerpflichtiges Einkommen bis zur Höhe des gesetzlichen Unterhalts (derzeit 13.805 Euro) auf den zweiten Verdienerpartner zu übertragen, anstatt es gemeinsam veranschlagen zu lassen.

Diese Obergrenze erhöht den Anreiz für den Zweitverdiener, einer Erwerbstätigkeit nachzugehen. sagte das Institut. Es ist auch denkbar, diese Regelung auf alle Angehörigen der Wohlfahrtsgemeinschaft anzuwenden.

Der Grundfreibetrag soll erhöht werden

Dem Vorschlag zufolge soll der Grundfreibetrag um 500 Euro auf 11.408 Euro erhöht werden, außerdem soll die Werbekostenpauschale um 200 erhöht werden Euro auf 1.430 Euro. Als Spitzensatz schlägt das Ifo 44 % statt 42 % vor – immer noch bei einem zu versteuernden Einkommen von 62.809 Euro. Bei den Steuersätzen für Vermögende schlägt das Ifo 47 % statt 45 % vor, erhöht die Obergrenze aber nur um rund 25.000 Euro auf 302.825 Euro.

„Wenn die Grundsicherung trotz der jüngsten Bürgerwohlfahrtsreformen bestehen bleibt“, sagt ifo-Forscher Maximilian Blömer. „Vor allem für Alleinstehende könnten weitere Arbeitsanreize entwickelt werden, durch die diese ihr verfügbares Einkommen erhöhen können.“

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