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"Ich bin gerne hier": Füllkrug kommt und bleibt

Werder Bremen - VfL Wolfsburg
Werders Niclas Füllkrug jubelt mit Mitchell Weiser

Bundesliga-Spieler haben bis Dienstag Zeit, von einem Verein zum anderen zu wechseln. Doch die Fans von Werder Bremen wussten seit Samstagabend, dass ihr wichtigster Spieler dies nicht mehr vorhat, zumindest nicht in diesem Winter. “Es sind noch drei Tage. Ich glaube nicht, dass jetzt etwas passieren wird”, sagte Niklas Furkrug, der beim wichtigen und unerwarteten 2:1 (1:0)-Sieg gegen Wolfsburg zweimal traf, später. Der Nationalstürmer hat in den vergangenen Wochen alle Transferspekulationen weitgehend ausgeräumt.

Phil Kruger, 29, ist in den vergangenen Monaten in die Nationalmannschaft aufgestiegen und ist aktuell Bundesliga-Torschützenkönig und Deutschlands größter Silberstreif bei der WM in Katar. Nach dem Wolfsburg-Spiel gab der Stürmer erstmals öffentlich zu, dass er in der Winterpause logische Anfragen von anderen Klubs erhalten habe.

Aber: «Von mir aus wurde erstmal alles abgelehnt. Ich habe es nicht zu Werder geschafft“, sagte Füllkrug. Die sportlichen und finanziellen Verbesserungen, die er offensichtlich vor Augen hatte, gehörten nicht dazu. Englands Abstiegskandidat Everton interessiert.

Füllkrug verlängerte seinen Vertrag bei Bremen erst im vergangenen Sommer bis 2025. Sein kometenhafter Aufstieg bringt ihn und den Verein nun in eine missliche Lage. Für Yunda ist das Füllen von Wasserflaschen eine Sportlebensversicherung und auch die größte Investition.

Gegen Wolfsburg erzielte er mit einem Foulelfmeter (24. Minute) und einem cleveren Fold von Mitchell Weiser (77.) sein 12. Saison-Unentschieden (13. Tor). Vor dem starken Auftritt am Samstag hatte Werder eine vierfache Pechsträhne hinnehmen müssen. Der Vorsprung auf den Abstiegsplatz wurde auf 5 Punkte verkürzt. Normalerweise verkauft unter solchen Umständen kein Klub seine wichtigsten Spieler.

Andererseits haben die Bremer gerade die Corona-Krise hinter sich und ein Jahr in der zweiten Liga hinter sich. Beides kostet den Verein viel Geld. Neben Füllkrug, der einen zweistelligen Millionenbetrag verdienen kann, hat Werder derzeit keinen zweiten Spieler im Kader.

Werder Bremen sei “ein Wirtschaftsunternehmen”, sagt der Stürmer „Wenn ein Verein einen Typen so sehr braucht, dass er eine Summe anbietet, die man nicht ablehnen kann, dann muss das ein Verein wie Werder machen.“ Damit habe er in diesem Winter einfach nicht mehr gerechnet. Vieles deutet darauf hin, dass es im Sommer anders sein wird.

Bis dahin hat Bremen nur ein Ziel: den Verbleib in der Bundesliga. Trainer Ole Werner nannte den Sieg über Wolfsburg einen „sehr wichtigen Schritt“, auch weil er den Unterschied zwischen Werder unter schwierigen Umständen und Rivalen wie Hertha BSC oder dem nächsten Gegner VfB Stuttgart gezeigt habe: Cool bleiben. Sich selbst treu sein ist Werners Motto.

Nach dem 1:7 in Köln und dem 1:2 gegen Union Berlin ließ Bremen seine Formation und Spielweise nicht außer Acht. Sie behielten ihren mutigen und aggressiven Ansatz mit mehr Anstrengung und Überzeugung bei. „Ich bin sehr stolz“, sagte Füllkrug, nie in einem Ton, als müsste er an die Torpfosten der Wohninvest Weserstadion gefesselt werden, damit er bleibt. “Ich bin gerne hier. Ich arbeite daran.”

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