Fernverkehrszüge und Fernbusse könnten ebenfalls früher als geplant umgesetzt werden, nachdem neun Bundesländer den Ausstieg aus der Maskenpflicht im ÖPNV angekündigt oder bereits umgesetzt haben. Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hält einen solchen Schritt für machbar. Seiner Meinung nach hätte es nicht so schnell gehen dürfen. FDP-Politiker und Fahrgastvertreter machen Druck auf sie.
Bayern, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein haben die Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln abgeschafft. Anfang Februar folgen Berlin, Brandenburg, Thüringen, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und Baden-Württemberg. Für Baden-Württemberg war am Mittwoch der Wechsel zum 31. Januar bekannt. „Das ist ein konsequenter Schritt in unserem schrittweisen Vorgehen gegen die Pandemie”, sagte Landesgesundheitsminister Manne Lucha (Grüne) der Deutschen Presse-Agentur. Das Land habe die Pflicht zur Isolierung von Infizierten am Ende bereits aufgehoben von 2022.
Der Bund ist zuständig für den Fernverkehr, also ICE, IC, EC und Fernbusse wie Flixbus. Nach geltendem Infektionsschutzgesetz bleibt die FFP2-Maskenpflicht bis zum 7. April bestehen.
Lauterbach: Keinen Termin festlegen
“Wahrscheinlich werden wir die Maskenpflicht früher abschaffen”, sagte Lauterbach dem Stern. „Aber ich will nicht daten.“ Es sei wichtig, die Situation genau zu beobachten und dann zu bewerten. Im Moment sei es „zu früh“. „Wir haben immer noch volle Kliniken und Personalausfälle.“ Regierungspartner FDP bekräftigte am Mittwoch die Forderung nach einem sofortigen Ende der Maskenpflicht. “Wir sollten uns schnellstmöglich darauf einigen, die Maskenpflicht in eine Empfehlung umzuwandeln. So wie es bei Flugreisen schon lange der Fall ist”, sagte die FDP-Gesundheitspolitikerin Christine Asenberg-Dugnas Beim ICE in Holstein gilt eine Maskenpflicht auf derselben Strecke, aber nicht im Regionalverkehr, könne “spätestens Anfang Februar” nicht mehr mitgeteilt werden. „Alle Coronavirus-Maßnahmen sollten aufgehoben werden. Jeder kann weiterhin freiwillig eine Maske tragen.“
Der Fahrgastverband Pro Bahn schloss sich der Forderung an. Karl-Peter Naumann, Ehrenpräsident des Verbandes, sagte der Deutschen Presse-Agentur am Mittwoch: „Wir begrüßen die Aufhebung der Maskenpflicht im Fernverkehr sehr. „Sie können niemandem erklären, warum Sie in weißen ICEs eine Maske tragen müssen, aber nicht mehr in Zügen der roten Zone. Er forderte eine einheitliche Regelung. Flickenteppiche würden nur zu mehr Missverständnissen und mehr Angriffen auf das Personal führen.
Das Infektionsschutzgesetz sieht eine Maskenpflicht im Fernverkehr bis April vor, eine vorzeitige Aufhebung erfordere jedoch keine Änderungen dem Gesetz und bedarf daher keiner Vorlage an den Bundestag.Das Gesetz gibt der Bundesregierung auch die Möglichkeit, die Verordnung durch einfache Verordnung aufzuheben.