Hunderte Beschäftigte der Stahlindustrie protestierten in Bremen, um von den Unternehmen Entlastungen aufgrund der hohen Strompreise zu fordern. Laut einer Mitteilung des Stahlkonzerns versammelten sich am Donnerstag Mitarbeiter des Stahlkonzerns ArcelorMittal und Partnerunternehmen, um günstigere Strompreise zu fordern.
Die Polizei sagte, es seien etwa 500 Teilnehmer gewesen. Die IG Metall und ArcelorMittal hielten das Treffen ab.
„Wir brauchen dringend wettbewerbsfähige Überbrückungsstrompreise, um die Übergangsphase zu bewältigen, in der wir auf eine klimaneutrale Stahlproduktion umsteigen wollen“, fragte Michael Hehemann, Vorstandsmitglied von ArcelorMittal Bremen.
Der Bremer Regierungschef Andreas Bovenschulte (SPD) hat auch Industriestrompreise, sogenannte Brückenpreise, gefördert. „Um den Standort der Hütte zu sichern, muss der Bund Industriestromtarife umsetzen“, sagte er laut einer Mitteilung der Senatspressestelle.
Die Bremer FDP-Fraktion kritisierte den Bürgermeister Anfrage. Marcel Schröder, energiepolitischer Sprecher der Bundestagsfraktion, sagte, die staatlich subventionierten Industriestrompreise seien zu teuer. Auch europarechtlich sind solche Preise problematisch, da sie den Wettbewerb verzerren und die Anreize zum Ausbau erneuerbarer Energien verringern.
Kritik an der Nachfrage kommt auch von Familienunternehmern. „Industriestrompreise sind eine Subvention für mittelständische Unternehmen“, sagte Peter Bollhagen, Vorsitzender der Interessengemeinschaft Bremen Land.