Bildungsministerin Stefanie Hubig (SPD) hat Pläne für besseres gemeinsames Lernen für Kinder mit und ohne Behinderung in Rheinland-Pfalz verteidigt. „Inklusion ist ein Menschenrecht“, sagte die Ministerin am Donnerstag im Mainzer Landtag. Diese Möglichkeit müssen Kinder auch in der Schule haben. Der Bildungsminister betonte, dass es keine Rolle spiele, in welcher Schulform dies geschieht.
Das Schulsystem muss dafür durchlässig sein. Deshalb sollten Sie sich in der ersten Klasse nicht darauf verlassen, dass Ihr Kind nur einen Weg gehen kann. Allerdings will die Landesregierung die Förderschulen nicht abschaffen, um die Schulen in Rheinland-Pfalz inklusiver zu gestalten.
Die Pläne der Ampelregierung sehen vor, dass Kinder und Jugendliche mit und ohne besonderen Förderbedarf vom ersten Tag bis zum Jahresende die Schule besuchen können. Endlich so viel wie möglich gemeinsam lernen. Daher sollten alle Schüler, die möglicherweise Lernbedarf haben, zunächst die regulären Klassen der ersten und fünften Klasse besuchen. Ziel ist es, dass Kinder nicht mehr frühzeitig in Sonderschulen eingewiesen werden, sondern gemeinsam mit anderen Kindern lernen und individuell gefördert werden.
Im Schuljahr 2024/2025 werden neue Regelungen umgesetzt. Nach dem Plan des Bildungsministeriums bleibt das System der Regelschulen, Sonderschulen und Sonderschulen erhalten, soll aber stärker verknüpft werden, um eine größere Durchdringung zu gewährleisten. Auch das uneingeschränkte Wahlrecht der Eltern bei der Entscheidung über die Schulform soll weiterhin gelten. Bis 2026 werden sukzessive mehr als 250 neue Stellen für Lehrkräfte und pädagogische Fachkräfte geschaffen, um das Lernen von Kindern mit und ohne Behinderung zu fördern.
Bildungsexpertin Jenny Groß von der CDU-Bundestagsfraktion kritisierte den Plan. Die Bildungsministerin sprach sich stark für Inklusion aus. Viele Stimmen von Verbänden und Lehrern sagen, dass Regelschulen den Bedürfnissen von Kindern, die Inklusion brauchen, nicht ausreichend gerecht werden. Sie warf dem Bildungsminister vor, Sonderschulen abschaffen zu wollen.
Auch Joachim Paul, bildungspolitischer Sprecher der AfD-Bundestagsfraktion, sagte in der Landtagsdebatte, die Landesregierung wolle den Sonderschulen „den Kampf ansagen“. Das betonte Helge Schwab von den Freien Wählern Kinder mit besonderem Förderbedarf Menschen sollen von der ersten Klasse bis zur Berufsreife den Besuch von Sonderschulen ermöglichen dürfen. Auch Schulen haben viele entsprechende Anforderungen. Sonderschulen dürfen nicht durch neue Regelungen geschwächt werden.