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HSV-Präsident Jansen kann vorerst weitermachen

Marcell Jansen
Präsident Hamburger Sportverein e.V. und Aufsichtsrat der HSV Fußball AG Marcell Jansen hält seine Stimmkarte bei einer Abstimmung auf der Mitgliederversammlung.

Mitglieder des Hamburger SV wollen Marcell Jansen nicht die Rote Karte zeigen. Stattdessen zeigten sie ihrem Vereinspräsidenten bei einem Treffen des Fußball-Zweitligisten die gelbe Karte. Am Samstag bemühte sich der ehemalige Nationalspieler zu sagen, dass er die Botschaft verstanden hatte.

„Als ehemaliger Leistungssportler habe ich einen großen Vorteil“, sagte der 37-Jährige nach sieben weiteren Spielen. Eine einstündige Wettkampfveranstaltung in Halle 1 des CCH. „Ich glaube nicht, dass du in deinem Sport besser wirst, wenn du sagst, dass du immer alles richtig machst. Selbstreflexion und Selbstkritik gehören immer dazu.“

Die Mitglieder erhielten Zwei Stimmen gegen seinen Antrag. Keiner der Anträge erreichte die erforderliche Zweidrittelmehrheit, mehr als erwartet. 73,43 % (467 Stimmen) lehnten den gemeinsamen Antrag ab, wobei 26,57 % (169 Stimmen) der anwesenden Mitglieder für die Absetzung von Jansen sprachen, die er zuvor angekündigt hatte dass er sich freiwillig zurückziehen würde, wenn der Antrag eine einfache Mehrheit erhalten würde. Die Abgeordneten spendeten Standing Ovations, als das Ergebnis bekannt gegeben wurde. Jansen selbst jubelte klugerweise nicht. Sie waren auch nicht angebracht. „Danke für die Klarstellung. Für uns, nicht für mich persönlich. Ich kann Ihnen nur danken“, sagte er unmittelbar nach Bekanntgabe der Ergebnisse. „Wir haben Großes vor uns. Lassen Sie uns diesen Weg gemeinsam weitergehen. „Heute könnte es anders sein“, gab er später in einer Pressekonferenz zu.

Während einer fast zweistündigen (teilweise emotionalen) Debatte wurde deutlich, dass Jensen bei der Vereinsabstimmung gegen seine Rolle als Aufsichtsratsvorsitzender der Fußball AG kritisiert wurde.

Die beiden Bewerber, Till Hischemöller und Ulrich Becker, waren sich in Sachen Janssen klar über “Versagen” und “Überforderung”. Rechtsanwalt Hischemöller sagte, er sei “nicht die Führungspersönlichkeit, die der Verein braucht”.

Jansen wurde vorgeworfen, im Umgang mit dem umstrittenen Finanzvorstand Thomas Wüstefeld nach fast 10 Monaten Rücktritt im September gezögert zu haben.Ebenso ist er unklar über das 120-Millionen-Euro-Angebot von Investor Klaus-Michael Kühne.Des Weiteren Vorstand und Vorstand Der AG-Aufsichtsrat sei uneins, die stärkste HSV-Abteilung “Fanclub” lehne ihn ab.

Mehrere Redner teilten die im Antrag aufgeführten Kritikpunkte, und ja, die Mehrheit äußerte sich auch Unterstützung für den ehemaligen Bundesliga-Profi, weiter an der Spitze zu bleiben: „Offensichtlich verstehen einige, und viele von ihnen, die Komplexität“, bewertete Jensen die Diskussion, „denn es ist nicht meine Aufgabe, als Erster die Schuld zu tragen. Aber natürlich ist klar, dass etwas schief gelaufen ist, das hätte besser angegangen werden können. » Allerdings gebe es auch Themen und Zusammenhänge, die “manchmal nicht ganz so trivial” seien.

Damit Jansen weitermachen kann. Allerdings könnte es eine andere Form als bisher annehmen: Die Frage, ob er weiterhin Aufsichtsratsvorsitzender bleiben möchte, habe er jedenfalls nicht in Betracht gezogen. „Jeder, der mich kennt, weiß, dass ich nicht für das eine oder andere Amt abspringe“, sagte er. Nach der AG-Hauptversammlung am 2. Februar wird der neue Aufsichtsrat die Schwerpunkte prüfen. «Natürlich stellen wir uns entsprechend ein. Es steht noch nichts fest. »

Der ehemalige Nationalspieler leitet den Traditionsverein seit 2019. Er trat Anfang 2021 nach einem Streit mit den damaligen Abgeordneten Thomas Schulz und Moritz Schaefer zurück. Im August desselben Jahres wurde er mit den beiden Vizepräsidenten Michael Papenfuss und Bernd Wehmeyer an seiner Seite wiedergewählt, Jensens Amtszeit läuft bis 2025.

Jensens Mitarbeiter berichteten über das Treffen und brachten dem Club eine positive Gesamtbilanz. Der HSV e.V. hat erstmals mehr als 90.000 Mitglieder. Wie der neue Finanzvorstand Eric Huwer in seiner Präsentation betonte, hat die Fußball AG im abgelaufenen Geschäftsjahr erstmals seit elf Jahren wieder ein positives Ergebnis von rund 1 Mio. Euro erzielt. Auch dank des großen Zuspruchs des Publikums in der 2. Bundesliga.

Außerdem hat das Volksparkstadion Modernisierungsmaßnahmen zur Euro 2024 finanziell abgesichert, sowie neue Verträge mit Sportdirektor Jonas Boldt, CFO Huwer und Trainer Tim Walter. Im Mai soll das große Ziel erreicht werden: die Rückkehr in die Bundesliga. Beim Rückrundenstart am Sonntag (13.30 Uhr/Sky) gegen Eintracht Braunschweig soll ein weiterer Schritt getan werden. Jansen hofft auf einen „guten Start“ und hofft natürlich, dass den negativen Nachrichten über ihn auch positive Nachrichten über die Mannschaft folgen werden.

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