zum Inhalt

Honigmann übergibt Nachlass an Deutsches Literaturarchiv

Barbara Honigmann
Deutsche SchriftstellerinBarbara Honigmann steht in einem Zimmer ihrer Wohnung.

Die Schriftstellerin Barbara Honigmann hinterließ die meisten ihrer literarischen Werke und persönlichen Briefe als sogenannten Nachlass dem Deutschen Literaturarchiv. Die 73-Jährige wurde in Ost-Berlin als Tochter von Juden im Exil geboren und lebt seit 1984 in Straßburg, wo es noch immer ein reges jüdisches Leben gibt.

Nach eigenen Quellen von Thursday verfügt die DLA über Arbeitsmaterialien wie Reisetagebücher, Traumbücher und Notizen und hat auch Briefe, Zeichnungen und Fotos erhalten. Ebenfalls enthalten sind ihre Manuskripte und verschiedene Ausgaben ihrer Essays, Reden und Romane, wie „Soharas Reise“ (1996), „Ein Kapitel aus meinem Leben“ (2004) und „Georg.

„Exil und Migration sind die zentralen Themen von Honeymanns Arbeit”, sagt Ulrich von Bülow, Leiter der Archivabteilung des DLA, über den Nachlass, der im Gegensatz zum Nachlass ein Menschenleben lang überdauert. Sie spricht in klarer und lebendiger Sprache über ihre Familiengeschichte, ihre jüdische Identität und ihre transnationale Präsenz in Straßburg, ihrer Wahlheimat.

Honigmanns jüdische Eltern überlebten das nationalsozialistische Exil in London. Nach dem Zweiten Weltkrieg zogen sie, überzeugt von kommunistischen Ideen, in den Osten Berlins, wo Barbara geboren wurde. Honigmann arbeitete als Dramatiker und Regisseur in der DDR. Heute lebt sie im Elsass im Exil, auch wenn sie es selbst nicht so nennen mag.

Ihre Bücher wurden mit dem Jacob-Wasserman-Literaturpreis, dem Kleist-Literaturpreis und dem Elizabeth-Longasse-Literaturpreis ausgezeichnet. 2008 wurde sie in die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung aufgenommen – mit der Begründung, dass ihr Schreiben immer autobiografisch sei und ihre laufenden Familienforschungen eine Rekonstruktion ihrer jüdischen Wurzeln seien.

Kommentare

Aktuelles