Nach Einschätzung von Thüringens Bildungsminister Helmut Holter wird der Lehrermangel die Schulen im Freistaat auch im neuen Schuljahr beschäftigen. «Der Mangel ist weiter aktuell», sagte der Linken-Politiker der Deutschen Presse-Agentur in Erfurt. Wichtig sei, dass die Schulen auch weiterhin eigenständig und kreative Lösungen fänden, um den Unterricht abzusichern. Man könne nicht versichern, dass der Unterricht eins zu eins nach Stundenplan erfolge, sagte Holter. «Die Probleme und die Herausforderungen des vergangenen Schuljahres werden uns jetzt auch im neuen Schuljahr beschäftigen.»
Zugleich betonte der Minister, dass man im Kampf gegen den Lehrermangel weitere Maßnahmen ergreifen werde. «Ich arbeite gerade mit meinen Kolleginnen und Kollegen daran, die Einstellungspraxis noch weiter zu flexibilisieren», sagte Holter. Details dazu würden voraussichtlich Mitte August spruchreif. Für kommenden Donnerstag ist eine Pressekonferenz zum Auftakt des neuen Schuljahres geplant.
Nach Holters Angaben soll schon in diesem Schuljahr die neue Struktur der Studienseminare für angehende Lehrer greifen. Los geht es mit dem Einstellungstermin für angehende Grundschullehrer im November. Die Pläne sehen vor, dass es ein Studienseminar mit fünf Regionalstellen in Thüringen geben wird – in jedem Schulamtsbezirk eine. Außerdem soll es für jede Schulart eine Seminarleiterin oder Seminarleiter geben, die an den verschiedenen Standorten die Ausbildung organisieren.
Die Regionalstellen soll es in Nordhausen, Meiningen, Eisenach, Gera und Erfurt geben. Holter sagte, man wolle erreichen, dass sich die jungen Menschen in der Region verankern und sich gegebenenfalls mit ihrer Familie dort niederlassen. Hintergrund ist dabei, dass der Lehrermangel in bestimmten Regionen besonders stark ist – vor allem abseits der großen Städte Erfurt, Jena und Weimar.