Holocaust-Nacht-Gedenkfeier „An die örtlichen Gegebenheiten angepasste Maßnahmen“
Inmitten der ohnehin angespannten Sicherheitslage plant die brandenburgische Polizei, am Jahrestag der Nacht des Holocaust vor 85 Jahren „lagegerechte Maßnahmen“ zum Schutz jüdischer Einrichtungen zu ergreifen. Ein Polizeisprecher sagte am Mittwoch, die Lage im Nahostkonflikt werde „kontinuierlich“ beurteilt. Konkretere Angaben wollte der Sprecher nicht machen: „Aus taktischen Gründen machen wir keine Angaben zum Sicherheitskonzept.“ Es gebe Bezüge zu jüdischen Gemeinden und Institutionen.
In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 zerstörten Nationalsozialisten etwa 7.500 jüdische Geschäfte und Einrichtungen in Deutschland. Sie zündeten die meisten der rund 1.200 Synagogen und Gebetsräume an, zerstörten jüdische Friedhöfe und stürmten Wohnungen. Es ist unklar, wie viele Menschen starben. Das NS-Regime behauptete, 91 Juden seien gestorben. Historiker schätzen, dass bei dem Massaker mehr als 1.300 Menschen starben. Mehr als 30.000 Juden wurden in Konzentrationslager deportiert.
Der Terrorismusexperte Peter Neumann warnte kürzlich vor einer erhöhten Wahrscheinlichkeit von Anschlägen durch Islamisten in Deutschland. Neumann sagte am Mittwoch im Deutschlandfunk, dass sich in den letzten zehn Jahren „der Mythos, dass Terroristen allein handeln, so weit verbreitet hat, dass viele darüber nachdenken, auf eigene Faust loszuziehen.“ Er könnte sich vorstellen, dass dies zum „Modus Operandi“ gegen das jüdische Establishment werden würde.
Er forderte, bei Sicherheitsaspekten den Hass auf Juden oder die Feindseligkeit gegenüber Israel in den Vordergrund zu stellen. Alle Sicherheitsbehörden müssen sich auf die Bekämpfung dieses Phänomens konzentrieren. Wer in ein paar Jahren nicht überfordert sein will, muss sich jetzt darauf konzentrieren, es ganz genau zu beobachten – sowohl auf der Straße als auch im Internet.
Quelle: www.bild.de