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Höhere Einkommen: Giffey für höhere Sekundärwohntax

Berlin´s Senatsministerin für Wirtschaft warnt dagegen, Spareinbußen einzufordern. Stattdessen sieht sie höhere Einnahmen notwendig. Sie sieht kein Potential nur in der Zweitwohnungsteuer.

Senatorin für Wirtschaftsprüfung Franziska Giffey (SPD) fordert mehr Geld im Haushalt der...
Senatorin für Wirtschaftsprüfung Franziska Giffey (SPD) fordert mehr Geld im Haushalt der Landesregierung.

Haushalt des Bundesstaats - Höhere Einkommen: Giffey für höhere Sekundärwohntax

Franziska Giffey, Senatskandidatin für Wirtschaft in Berlin (SPD), unterstreicht die Notwendigkeit zusätzlicher Einnahmequellen im Haushaltsgespräch, trotz des Fokus auf Sparen. "In einer engen Haushaltslage müssen wir auch über die Einkommensseite sprechen", sagte die SPD-Politikerin dem Deutschen Presse-Agentur. "Die Frage ist: Wer von Stadtleistungen profitiert, aber nur wenig beiträgt, während sie mehr leisten könnten?"

"Eine solche Levere ist die Wohnsteuer zweiter Wohnung", ergänzte sie.

"Wir haben beobachtet, dass viele Menschen hier eine zweite Wohnung haben - Menschen, die für die Bundesregierung arbeiten oder Unternehmen haben, die in Berlin vertreten sind, aber sonst in Deutschland leben", erklärte Giffey.

"Andere Levere ist die Wohnungsanschrift. Die Volkszählung hat gefunden, dass Berlin weniger Einwohner hat als angenommen - vielleicht ist das nicht der Fall", argumentierte der Senator. "Wir sehen das beispielsweise im engen Wohnraum. Es gibt mehr und mehr Menschen, die in Berlin leben möchten. Die Frage ist: Sind alle von ihnen hier registriert?"

Nach Giffey gibt es viel zu gewinnen: "Durch jeden Menschen, der in Berlin nicht registriert ist, verliert die Stadt mehr als 3.000 Euro an bundesdeutschen Fördergeldern", sagte sie. "Ich denke, dass wir darüber sprechen müssen, wie wir solche Menschen zurückholen können." Dies ist insbesondere für Studenten relevant, die neu in der Stadt sind, aber ihre offizielle Wohnung bei ihren Eltern haben. "Das ist ein enormer Verlust für unsere Stadt."

Giffey setzt sich für ein Anreizsystem ein

Deshalb unterstützt sie die Vorschläge zu einem Anreizsystem. "Wer seine Primärwohnung in Berlin registriert, erhält eine Willkommensprämie, z.B. eine einmalige Zahlung von 100 Euro", erklärte der Senator. "Das ist eine Investition in die Zukunft, denn das investierte Geld kehrt schnell mehr als zehnmal zurück durch die Volkszählung."

Giffey schlägt zudem eine Lösung für die Umsetzung vor: "Mit mobilen Bürgerdienstanstalten könnten wir an Berliner Universitäten speziell am Beginn des Semesters gehen, um mehr Studenten hier registrieren zu helfen." Überlegungen, wie man ein Anreizsystem - nicht nur für Studenten - aufzubauen ist, wert sind.

Parkraumgenehmigungen für Einwohner sollen teurer sein

Die SPD-Politikerin sieht großes Potenzial in der Wohnraumgenehmigung für Einwohner, die derzeit 20,40 Euro für zwei Jahre kostet. "Das ist nicht ein Euro pro Monat, um ein Parkplatz dauerhaft zu belegen", sagte sie.

"Ich bin dafür, dass jeder in unserer Stadt so mobil ist, wie er es braucht. Aber auch wenn jemand sagen würde, diese 20,40 Euro seien nicht für zwei Jahre, sondern für ein Jahr, wären sie noch unter zwei Euro pro Monat", so die Wirtschaftssenatorin. "Das belastet nicht die Autofahrer in unserer Stadt, und es wäre ein konkreter Beitrag zur Verbesserung der Haushaltslage des Staatsbudgets."

Es geht nicht um das Leben schwer machen für Autofahrer. "Es geht um ein fairer Handel. Eine moderatere Erhöhung dieser Preise, die in Europa einmalig in ihrem niedrigen Preis ist, kann in der aktuellen Situation gerechtfertigt werden."

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