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Hohe Inflation plagt den Tourismus in NRW

Von Siebengebirge Blick auf Rhein
Wanderer genießen den Ausblick vom Ölberg (461 Meter) im Siebengebirge bei Königswinter.

2022 wird für den Tourismus in NRW ein Jahr der Höhen und Tiefen. Nach Wegfall der meisten Corona-Auflagen zog das Geschäft an, wie der Branchenverband NRW-Tourismus am Mittwoch mitteilte. Die Branche konnte sich jedoch nicht auf das Vorkrisenniveau erholen, da viele Gäste aufgrund der hohen Inflation mit Ausgaben zurückhaltend sind. Nach den Prognosen des Tourismusverbandes NRW haben die im bevölkerungsreichsten Bundesland registrierten Beherbergungsbetriebe im Jahr 2022 rund 19,9 Millionen Gäste gebucht, ein Plus von rund 80 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Allerdings liegen die Gästezahlen auch 2019 rund 18 % unter dem Vorkrisenniveau. Bei den Übernachtungen ergibt sich ein ähnliches Bild: Hochgerechnet dürften diese Betriebe im Jahr 2019 rund 46,9 Millionen Übernachtungen zu verzeichnen haben. Bis 2022 eine Steigerung um 58 % im Jahr 2021. Dies entspricht jedoch einem Rückgang von rund 12 % im Vergleich zu 2019.

Der deutliche Anstieg gegenüber 2021 ist vor allem auf das bis Mai 2021 geltende Beherbergungsverbot zurückzuführen, das private Übernachtungen bei Unternehmen ermöglichte. Das war damals unmöglich. Laut Tourismus NRW erreichten diese Unternehmen im August 2022 einen Aufholhöhepunkt, als sie sogar das Nächtigungsniveau vor der Krise übertrafen.

Aber danach wird die Zahl wieder negativ. Grund dafür könnte laut Verband die hohe Inflation sein, die die Lebenshaltungskosten deutlich in die Höhe getrieben und damit den Spielraum für Konsumausgaben eingeengt hat.

«Viele reisen weiter, sparen aber Geld, indem sie zum Beispiel Fahrten verkürzen und Vor-Ort-Gebühren senken. Das zeigt sich auch im Umsatz des Unternehmens, der schlechter ist als die Zahl der Übernachtungen“, sagt Heike Döll-König, Geschäftsführerin des NRW-Tourismusverbandes.

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