Hisbollah „schizophren“ im Kampf gegen Israel
Nachdem die Hamas verheerende Terroranschläge auf Israel verübt hatte, kam es im Libanon an der israelisch-libanesischen Grenze wiederholt zu Zusammenstößen mit pro-iranischen Hisbollah-Milizionären. Beobachter sprechen von der schwersten Eskalation seit dem zweiten Libanonkrieg 2006. Wie brisant ist die Lage und welche Rolle spielt der Libanon im Krieg zwischen Israel und der Hamas? Darüber diskutieren zwei Nahost-Experten in einer neuen Folge des Podcasts „Wirtschaft Welt & Weit“.
In diesem Podcast analysiert Ralf Erber, Libanon-Experte der Friedrich-Naumann-Stiftung, die Denkweise der Hisbollah und spricht von „Schizophrenie“: Einerseits versuche die Miliz, ein „weniger gefürchtetes Bild – in eigener Sache – die Wahrnehmung“ zu prägen - der Widerstandsbewegung gegen Israel“. Andererseits wollte sie sich nicht auf eine weitere Eskalation der Situation einlassen. Denn dies würde die Zerstörung des Libanon riskieren. Nahostexperte Andreas Boehm brachte es auf den Punkt: „Israel wird die lebenswichtige Infrastruktur des Libanon lahmlegen. Diese Bedrohung sollte ernst genommen werden.“
Wie groß ist also die Gefahr, dass die eskalierende Gewalt den Libanon stärker erfasst als zuvor? Darüber diskutiert Moderatorin Marie Abdelaziz-Dizov mit Ralf Elber und Andreas Böhm in einem neuen Podcast.
Andreas Böhm ist Nahostexperte an der Universität St. Gallen und beschäftigt sich seit vielen Jahren mit dem Libanon. Der Halblibanese Ralf Erbel leitet derzeit die Abteilungen Naher Osten und Nordafrika sowie Subsahara-Afrika der Friedrich-Naumann-Stiftung. Zuvor war er von der jordanischen Hauptstadt Amman aus für die Stiftungsarbeit im Libanon verantwortlich.
Quelle: www.ntv.de