Das zweiwöchige Sabbatical der damaligen ADD-Vizepräsidentin Begoña Hermann kurz nach dem Hochwasser im Ahrtal hat den Arbeiten im Ahrtal laut Landesbehörden keinen Schaden zugefügt wirkt sich auf die Einsatzzentrale aus. „Grundlegende Positionen sind jederzeit besetzt”, sagte die Direktion für Aufsicht und Dienste (ADD) am Dienstag. Die Behörden hatten nach dem Tsunami vom 14./15. zwei Tage Zeit. Im Juli 2021 übernahm er die Leitung des Zivilschutzes des Kreises Arweiers. Herman meldete ihre Reise in die USA am Freitag dem Untersuchungsausschuss des Landtags, kannte die genaue Dauer aber zunächst nicht.
Laut ADD ist sie vom 31. Juli bis 13. August 2021, einschließlich planmäßiger und genehmigter Beurlaubung. Hermann ist jetzt im Ruhestand. Über die Dauer des Aufenthalts wurde zuvor in den Medien berichtet.
Die Behörden erklärten, dass der Urlaub genehmigt worden sei, bevor der Betrieb im Aartal begonnen habe. ADD-Präsident Thomas Linnertz meint, es sei „den Umständen entsprechend“. Die Betriebsführung von Linnertz sei “im Wesentlichen dauerhaft”. „Somit sind kurzfristige Erreichbarkeit, notwendige Beratung und sofortige Entscheidungsfindung stets gewährleistet“, erklärte die Behörde. Auch an Tagen, an denen Linerz nicht selbst im Ahrtal war, stand er in regelmäßigem Kontakt mit Ahrtaler Mitarbeitern und Landespolitikern. Notfalls hätte er jederzeit kurzfristig vor Ort sein können.
Die Entscheidungsbefugnis zum Umgang mit den unmittelbaren Folgen des Tsunamis wurde auch mit anderen Teilen des Managementsystems geteilt, nämlich mit der ADD-Weitere Ankündigung. Das Mitarbeiterteam wird auch kontinuierlich durch Außendienstmitarbeiter besetzt und tauscht sich mit dem ADD-Lehrstuhl aus.
Linnertz (SPD) erklärte am Freitag vor dem Untersuchungsausschuss, er sei in den ersten Tagen und Wochen nach der Katastrophe grundsätzlich im Dienst gewesen. Er war immer auf Abruf und durfte sich nur am Wochenende vertreten, zum Beispiel durch Heinz Wolschendorf, Leiter der ADD-Feuer- und Katastrophenschutzabteilung, und Christoph Pause, damals Leiter des ADD-Verwaltungsstabs. Seit Monaten steht der ADD-Präsident für sein Krisenmanagement in der Kritik. Die Oppositionsparteien CDU, AfD und Freie Wähler forderten seinen Rücktritt.
Freie Wähler kritisierten Hermanns Montagsfeiertag als unverständlich und unverantwortlich. Linnertz soll ein Urlaubsverbot durchsetzen.
Auf Anfrage teilte das Innenministerium mit, dass der Urlaub des ADD-Vizepräsidenten ausschließlich von Linnertz genehmigt worden sei. Dem Innenministerium ist dies in der Regel nicht bekannt. In dieser Zeit sei „das Top-Management von ADD jederzeit erreichbar“.