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Hildegard Knef: Zum 20. Todestag einer deutschen Legende

Hildegard Knef wurde am 28. Dezember 1925 in Ulm geboren. Sie war als Mensch, als Frau und als Künstlerin vielfältig und einzigartig. Die grünäugige Blondine machte nicht nur in Deutschland Karriere, sondern schaffte auch einen Sprung in die Filmstudios der USA.

Die Schauspielerin

Hildegard Knef wurde bereits kurz nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs berühmt. Sie spielte auf den Theaterbühnen des zerbombten Berlins und machte sich einen Namen als Filmschauspielerin. Im Jahr 1948 verließ sie Deutschland und brach mit großen Hoffnungen nach Hollywood auf. Dort lernte sie Filmgrößen wie Marlene Dietrich oder Marilyn Monroe kennen. Dort konnte sie zwar Filmrollen ergattern, der ganz große Durchbruch blieb leider aus, daher kehrte sie bereits 1950 nach Deutschland zurück.

Die Sünderin

Mit ihrem Nacktauftritt im Film „Die Sünderin“ sorgte Hildegard Knef im Jahr 1951 für einen Skandal. Die Gemüter der damaligen Sittenwächter kochten und Hildegard Knef machte Schlagzeilen. Ihr Leben lang erinnerte sie sich mit Stolz daran, den ersten Nacktauftritt auf der „schüchternen“ deutschen Filmleinwand hingelegt zu haben. Damals gab es sogar Versuche, die Vorstellungen des Films zu sabotieren. Trotz des Skandals – oder ausgerechnet wegen dem Skandal, sahen sich damals fast sieben Millionen Besuche den Film an. In ihrem Leben würde Hildegard Knef übrigens noch für einige Schlagzeilen sorgen.

Der Star der Bühnen und der Boulevardpresse

Hildegard Knef galt als der erste große deutsche Filmstar nach dem Zweiten Weltkrieg. Für ihre schauspielerischen Leistungen wurde sie nicht nur in Deutschland, sondern auch am Broadway bejubelt. Sie drehte Filme in Deutschland, in den USA, Frankreich, England und Italien. Unzählige Male stand sie am Broadway und den Theaterbühnen der Welt.

Hildegard Knef beherrschte die Klatschblätter der damaligen Zeit wie keine andere. Mit ihrem anrüchigem Charme und unvergleichbaren Manier wurde sie zur Stilikone der 60er Jahre. Ihr Leben und ihre Karriere waren von Höhen und Tiefen geprägt, doch nie ließ sich Hildegard Knef von etwas entmutigen. Sie hatte auch keine Scheu sowohl ihre Erfolge als auch die Niederlagen mit der Öffentlichkeit zu teilen.

„Die größte Sängerin ohne Stimme“

Das Markenzeichen von Hildegard Knef war unumstritten ihre raue, fast schon vulgär klingende Stimme. Sie wurde oft als „die größte Sängerin ohne Stimme“ bezeichnet. Im Jahr 1962 startete sie eine Karriere als Sängerin und wurde schließlich zu einer der größten Chanson-Legenden aller Zeiten. Was die Musikrichtungen betraf – da bewies Hildegard Knef immer Mut. Sie mischte Musikstile wie Schlager, Chanson, Jazz, Swing und Rock miteinander. Ihre selbstgeschriebenen Texte und ihre Art zu performen haben beim Publikum einen ziemlich guten Anklang gefunden. Einer ihrer größten Hits war „Für mich soll’s rote Rosen regnen“.

Die Autorin

Das Schauspielern und das Singen waren jedoch nicht die einzigen Tätigkeitsfelder der talentierten und vielseitigen Frau. Bereits im Jahr 1964 versuchte sich Hildegard Knef im Schreiben, indem sie ihre Autobiografie zu verfassen begann. Das Buch trug anschließend den Titel „Der geschenkte Gaul“ und fortan konnte sich Hildegard Knef auch als Autorin bezeichnen. Mit ihrem Buch „Das Urteil“, in dem sie ausführlich über ihre Krebskrankheit berichtet, löste Hildegard Knef eine neue Welle der Diskussionen in der Gesellschaft auf.

Die Krankheiten waren seit der Kindheit ein ständiger Begleiter ihres Lebens. Hildegard Knef hatte sehr viele Operationen über sich ergehen lassen müssen. In einem Fernsehauftritt erklärte sie, mittlerweile gar keine Lust mehr zu haben, dauern kämpfen zu müssen.

Am 1. Februar 2002 starb Hildegard Knef in Berlin an einer Lungenentzündung. Das Lebenswerk der legendären Künstlerin sowie ihre unvergleichliche Art zu leben, zu lieben und zu schaffen, sind bis heute eine Inspiration für viele Menschen und bleiben unvergessen.

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