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HHLA bekommt von MSC große Zugeständnisse

Die Stadt Hamburg ist an der HHLA noch mit 70 Prozent beteiligt.:Die Stadt Hamburg ist an der HHLA noch mit 70 Prozent beteil
Die Stadt Hamburg ist an der HHLA noch mit 70 Prozent beteiligt.

HHLA bekommt von MSC große Zugeständnisse

Die Geschäftsführung des Hamburger Hafenbetreibers HHLA unterstützt nun den Einstieg der großen Schweizer Reederei MSC, nachdem sie sich Zugeständnisse ihres künftigen Mehrheitsaktionärs gesichert hat. Die Hamburg Logistics AG (HHLA) hat bekannt gegeben, dass sie erfolgreich Zusagen der Stadt Hamburg und der Mediterranean Shipping Company (MSC) erhalten hat, vor allem eine Eigenkapitalzuführung in Höhe von 450 Millionen Euro nach Abschluss der Übernahme. Vorstandsvorsitzende Angela Titzrath sagte: „Damit verfügen wir über erhebliche zusätzliche Ressourcen, um die erfolgreiche Entwicklung der HHLA zum führenden Logistikunternehmen Europas noch offensiver und schneller voranzutreiben.“ Betriebsbedingte Kündigungen sind für mindestens fünf Jahre ausgeschlossen.

Auf Basis dieser im Vorvertrag festgelegten Konditionen unterstützten Vorstand und Aufsichtsrat überraschend im September den MSC-Vorschlag für die HHLA. Den Aktionären wird empfohlen, das Angebot von 16,75 € je HHLA-A-Aktie anzunehmen. Der MSC und die Freie und Hansestadt Hamburg haben sich vorab auf eine Aufspaltung der HHLA geeinigt.

MSC wird mit einem Anteil von 49,9 % beitreten, während die Hansestadt, die bisher knapp 70 % hielt, ihren Anteil auf 50,1 % reduziert. Die HHLA wird inklusive Schulden mit 2,6 Milliarden Euro bewertet. Das Angebot von MSC an die verbleibenden Aktionäre gilt bis zum 20. November.

Verdi hofft auf Tarifvertrag mit HHLA

Das Übernahmeangebot hat bei Reedereien Bedenken geweckt, dass MSC dort Sonderrechte geltend machen könnte. Deutschlands größte Reederei Hapag-Lloyd, die zusammen mit ihren Partnern mehr als die Hälfte des Hamburger Containerumschlags ausmacht, dachte über ein Gegenangebot nach, lehnte es aber letztlich ab. Die Vereinbarung mit MSC und der Stadt sichert laut HHLA zudem die Gleichbehandlung aller Kunden. „Alle Kunden haben weiterhin gleichen Zugang zu allen HHLA-Terminals und -Diensten in ganz Europa.“ MSC werde sich auch nicht in die Investitionspläne des Vorstands einmischen, heißt es in der Erklärung.

Allein zwischen 2025 und 2028 wird die Modernisierung des Hamburger Containerterminals voraussichtlich 775 Millionen Euro kosten. Das MSC und die Stadt unterstützen die Strategie des Rates. Titzrath erklärte jedoch, dass es noch einige offene Fragen gebe, die in den kommenden Wochen mit den beiden künftigen Großaktionären geklärt werden müssten.

Die Gewerkschaft Verdi begrüßte die Einigung, forderte aber einen Schutz durch Tarifverträge. „Die Aufnahme dieser Bestimmungen in Unternehmenszusammenschlussvereinbarungen zeigt den Wunsch, sichere und gute Arbeitsplätze für die Mitarbeiter zu erhalten“, sagte Christine Behle, Vizepräsidentin von Verdi. Die Vereinbarung mit MSC hat eine Mindestlaufzeit von 40 Jahren. „Jetzt müssen wir aber dringend einen Tarifvertrag zwischen ver.di und der HHLA abschließen, der die Arbeitnehmerrechte verbindlich regelt.“ Sie forderte eine verbesserte Mitentscheidung im Aufsichtsrat.

Quelle: www.bild.de

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