In der Silvesternacht kam es in ganz Bayern zu zwei Dutzend Angriffen oder Widerstand gegen Polizisten. Bayern verzeichnete insgesamt 29 Übertretungen von Widerstand oder tätlichen Angriffen gegen Vollzugsbeamte, sagte Innenminister Joachim Hermann (CSU) nach einer Kabinettssitzung am Dienstag in München. All dies sei „unvergleichlich“ mit den „schweren Verbrechen“, die sich in Berlin ereignet hätten. In Bayern werden solche Störungen erfolgreich verhindert.
Hermann wies erneut Forderungen nach einem Verbot von Feuerwerkskörpern zu Silvester in Berlin zurück und bezeichnete sie als ungültig. Solche Verbote gehen nicht auf das eigentliche Problem ein, nämlich dass Randalierer immer brutaler werden und immer weniger Respekt vor Polizei, Feuerwehr oder anderen Rettungsdiensten zeigen.
Und die Krawalle in Berlin sind kein Grund, das Waffengesetz zu verschärfen. An Silvester würden strengere Regeln “sicherlich keinen Sinn machen”, sagte Herrmann.
Die Süddeutsche Zeitung berichtet über einen Gesetzentwurf des Bundesinnenministeriums unter Ministerin Nancy Feiser (SPD), der unter anderem den Eigengebrauch besonders gefährlicher halbautomatischer Waffen verbieten soll. Schreckschusspistolen dürfen nur gegen Vorlage eines Waffenscheins benutzt werden. Feder hatte sich jedoch vor den Silvesterkrawallen für eine Verschärfung der Waffengesetze ausgesprochen.
In der Silvesternacht wurden Polizei und Feuerwehr in mehreren deutschen Städten angegriffen, darunter Böller und Raketen. Besonders heftig waren die Anschläge in Berlin. Dort wurden nach Angaben der Berliner Polizei 355 Straf- und Ordnungswidrigkeiten eingeleitet. In der Erklärung heißt es, dass bisher 145 Personen festgenommen und alle Verdächtigen nach Abschluss der Polizeimaßnahmen freigelassen wurden.