Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) hat ein „kontinuierliches Eingreifen“ der Polizei gegen Störer der kommenden Automobilausstellung IAA im September angekündigt. Hermann sagte am Dienstag in München, dass Einsatzkräfte Proteste in Form von Straßenblockaden und Hausbesetzungen nicht dulden würden. Während der IAA vom 5. bis 10. September werden mit Unterstützung mehrerer anderer Bundesländer rund 4.500 Polizisten im Einsatz sein.
Nach zahlreichen Auseinandersetzungen zwischen Polizei und Demonstranten sollte der Kriminalprävention eine besondere Rolle zukommen. In München beispielsweise sei es den als Klimakleber bekannten Aktivisten verboten, Klebstoffe mitzuführen, sagte der Münchner Polizeipräsident Thomas Hampel. Es werden Überwachungsmaßnahmen und Identitätskontrollen durchgeführt. Darüber hinaus kommen sogenannte Super-Recognizer zum Einsatz, die auch in großen Menschenmengen die Gesichter von Verdächtigen erkennen können.
Nach eigenen Angaben erwartete die Polizei die Ankunft von Aktivisten, insbesondere von Antikapitalisten und Klimapolitikern, die den gesamten Süden Deutschlands und die angrenzenden Länder umfassen. In München kam es in den vergangenen Monaten mutmaßlich zu politisch motivierten Brandanschlägen. Nachdem sie die Barrikade passiert hatten, nahm die Polizei mehrere Aktivisten in Untersuchungshaft.
Zur zweiten Ausgabe der Automobilausstellung in München werden rund 700.000 Besucher erwartet. Bei der letzten Veranstaltung im Jahr 2021 blockierten Demonstranten unter anderem Autobahnen und besetzten Häuser. Im Protestcamp wurde das Vorgehen der Polizei teilweise als überzogen kritisiert. Herman sagte, er verstehe einen so klar definierten Straftatbestand nicht. Die Rettungsdienste werden entsprechend reagieren.