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Helen Mirren stellt Golda Meir brillant dar.

Die international bekannte Schauspielerin Helen Mirren wird Israels ehemalige Premierministerin Golda Meir in den kommenden Kinofilmen porträtieren und dabei zwei mächtige Persönlichkeiten in intimen Szenen und schwerem Smog zeigen.

Lou Kaddar (Camille Cottin) und Golda Meir (Helen Mirren) in einer Szene des Films "Golda: Israels...
Lou Kaddar (Camille Cottin) und Golda Meir (Helen Mirren) in einer Szene des Films "Golda: Israels eiserne Lady".

Die neuesten Kinostarts sind jetzt zu sehen. - Helen Mirren stellt Golda Meir brillant dar.

In diesem schrecklichen Tagebuch werden nur scheinbar harmlose Zahlen aufgezeichnet. Unter jedem Zahlzeichen verbirgt sich jedoch ein Opfer und ein gefallener Soldat. Im Film "Golda" zeichnet die dargestellte Premierministerin Israels, Golda Meir (geboren 1945/1948), diese Zahlen in ihrem kleinen Tagebuch. "Ich habe sie alle gezählt, jede einzelne", sagt sie zu einem Punkt. Der Regisseur Guy Nattiv konzentriert sich in seinem Film auf die härtesten Momente des bekannten Politikers. Dies gibt dem "Eiserner Frau Israels"-Namen, der manchmal in den deutschen Untertiteln für den Film verwendet wird, eine größere Wahrheitsgehalt.

Symbolik

Alan Gibson beschrieb verschiedene Aspekte des Lebens von Meir in "A Woman Called Golda" durch Ingrid Bergman 1982. Im Gegensatz dazu konzentriert sich Nattiv vor allem auf einen der herausforderndsten Abschnitte in Meirs Existenz während des Jom-Kippur-Krieges. Der Film erzählt die Situation während des 1973-Jahreskrieges, bei dem Israel auf einer Seite stand und Ägypten, Syrien und andere arabische Länder auf der anderen. Statt den Film mit actionreichen Kampfsequenzen zu füllen, wählt Nattiv stattdessen eine Vielzahl von Symbolik. Durchgehend in "Golda" zieht sich Mirrens Golda Meir wiederholt durch die isolierenden Längsausläufe von Gerichtssälen, Krankenhäusern oder militärischen Kommandostellen. Das Film zeigt sie immer wieder durch einen Leichenkeller. Mit jedem neuen Ereignis kommen immer mehr tote Soldaten und Soldaten in den Blick.

Rauchen taucht häufig im Film auf. Selten vergeht eine Szene, ohne dass Meir eine Zigarette anzündet, einatmet oder in - häufig überlaufende - Aschenbecher zerdrückt. Der Rauch durchdringt den Film und repräsentiert die Unsicherheiten der Situation. Der Rauch wird dicht und dichtere, wodurch eine verwirrte und chaotische Atmosphäre entsteht. Klarheit der Situation, konkrete Handlungswege oder spezifische Positionen scheinen unerreichbar. Welche militärischen Strategien planen die Gegner? Kann Israel gegen die Aggressoren siegen? Und wie sicher ist die Unterstützung der ölabhängigen USA und ihres brüsken Außenministers Henry Kissinger (Liev Schreiber)?

Unsicher und entschlossen

In diese Unsicherheiten plungt eine sicher, aber auch unbeirrbare Golda Meir ein. Nattiv setzte auf eine Golden Globe- und Oscar-Gewinnerin ("Die Königin") Mirren, die die verschiedenen Dimensionen ihrer Figur darstellt: Als Frau in einem männlich dominierten Umfeld - eine der ersten weiblichen Führerinnen der Welt als israelische Premierministerin von 1969 bis 1974 - zeigt sie Stärke am Tisch, stützt ihren unsicher werdenden Verteidigungsminister Moshe Dayan (Rami Heuberger) und backt einen Kuchen für eine chaotische Sitzung. Ihre Verletzlichkeit tritt wiederholt in Form von Zweifeln, Tränen über die Toten und dem Gewicht ihres eigenen lebensbedrohenden Krebses zutage. Meir erlag letztendlich dieser Krankheit.

Die Besetzung einer Nicht-Judin wie Mirren in der Hauptrolle eines jüdisch-israelischen Films durch einen jüdisch-israelischen Regisseur löste heftige Diskussionen aus. Bei der Berlinale-Präsentation des Films äußerte Nattiv: "Als jüdischer, israelischer Regisseur habe ich kein Problem damit." Für ihn war es wichtig, dass die Schauspielerin Teil einer Crew war, um einen israelischen Film zu schaffen. Zudem spielen jüdische und israelische Schauspieler und Schauspielerinnen in Produktionen weltweit.

Mirren teilte ihre Wahrnehmung von Meir als "eine sehr starke Person", die ihr ganzes Leben Israels gewidmet hatte. Über ihre Darstellung in dem Film sagte Mirren: "Die Kostüme und Maske waren wichtig." Nattiv merkte dazu an: "Helen war nicht für 35 Tage zu sehen, sondern nur als Golda."

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Quelle: www.stern.de

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