Der diesjährige Heinrich-Mann-Preis für Abschlussarbeiten der Akademie der Künste ging an den ungarischen Autor György Dalos. Der Historiker und Übersetzer sei einer der wichtigsten Vermittler zwischen Ost- und Westeuropa, teilte die Akademie am Freitag mit. Der 79-Jährige erhält den mit 10.000 Euro dotierten Preis am 28. März, einen Tag nach Heinrich Manns Geburtstag, in Berlin.
Die Jury stellte fest, dass Dallows Arbeit ein breites Spektrum von Bereichen abdeckte, von der Teilung Europas bis zum Zusammenbruch der Sowjetunion und seinem Projekt, in seinem Heimatland Ungarn eine illiberale Demokratie zu schaffen. Seine Kritik ist immer Selbstkritik. „Wer György Dalos liest, gewinnt nicht nur ein neues Verständnis für die europäische Zeitgeschichte, sondern für die gesamte Genealogie der Gegenwart“, heißt es in der Stellungnahme.
Dalos 1943 Geboren in Budapest, lebt heute in Berlin. Er studierte Geschichte in Moskau und arbeitete als Museologe in Budapest. Seine erste Gedichtsammlung erschien 1964. Letztes Jahr veröffentlichte er The Orbán Regime: Hungary’s Authoritarian Transformation. Zu seinen Auszeichnungen gehört 2010 der Leipziger Buchpreis Europa verstehen.