Für Trainer Frank Schmidt vom 1. FC Heidenheim käme ein Engagement in Saudi-Arabien nicht infrage. «Ich verurteile niemanden, der so ein Angebot annimmt. Ich für mich persönlich kann so einen Wechsel aber ausschließen», sagte der 49-Jährige, der mit den Heidenheimern unmittelbar vor der ersten Saison in der Fußball-Bundesliga steht, der Deutschen Presse-Agentur. «Da wird ein Markt aufgemacht, in dem zwar viel Geld drinsteckt, in dem die Strukturen aber nicht vorhanden sind.»
Zuletzt sind etliche internationale Topspieler und Trainer nach Saudi-Arabien gewechselt. Die Gehälter, die ihnen dort gezahlt werden, sind enorm. Das Land bringt sich zudem für 2030 als WM-Gastgeber in Position. Kritiker sehen darin auch den Versuch, von der prekären Lage der Menschenrechte im Land abzulenken.
«Ich als ein Mensch, für den Familie, Werte und Sinnhaftigkeit eine große Rolle spielen, könnte das mit meinem Leben nicht vereinbaren, diesen Schritt zu gehen», erklärte Schmidt. «Vielleicht habe ich durch die Erfahrungen in meinem erlernten Beruf und meine Familie auch einfach eine andere Einstellung dazu als andere.» Der Coach des FCH machte einst eine Lehre als Bankkaufmann. Seine Frau ist im Pflegedienst tätig, seine Töchter arbeiten unter anderem im Krankenhaus.
«Manche aus der jüngeren Generation streben teilweise mit minimalem Aufwand nach maximalem Ertrag», so Schmidt weiter. «Das ist eine gesamtgesellschaftliche Entwicklung und der Fußball ist ein Spiegelbild davon.»
Schmidt wurde in Heidenheim geboren. Er ist seit September 2007 Trainer der Schwaben und führte sie in dieser Zeit von der Oberliga bis in die Bundesliga.