Die Schimpansenkolonie im Heidelberger Zoo hat mit dem Tod der 52-jährigen Heidi ihr ältestes Mitglied verloren. „Sogar das Männchen Epuru konnte sie bis zum Schluss kontrollieren“, teilte der Zoo am Montag mit. Das Team im Affenbereich ist gespannt, wie sich die Gruppe nun neu formieren wird.
Am Mittwoch wurde berichtet, dass Heidi, die seit Jahren an altersbedingten Herzproblemen litt, plötzlich deutliche Anzeichen von Schwäche zeigte. „Sie konnte nicht mehr stehen und reagierte kaum noch auf ihre Mitmenschen und das Pflegeteam“, heißt es in der Erklärung. Sie aß und trank nicht. „Trotz aller Bemühungen verschlechterte sich der Zustand des Schimpansen am nächsten Tag.“
Ein Tierarzt schläferte den Schimpansen ein. Anschließend durften sich die anderen Schimpansen von Heidi verabschieden. „Schimpansen pflegen enge Beziehungen zu Gruppenmitgliedern“, erklärt der Zoo. „Alle Tiere beschnupperten sie und saßen eine Weile bei ihr, bevor sie nach und nach zu ihrem normalen Alltagsleben zurückkehrten.“
Nach Angaben des Zoos können Schimpansen unter besonderen Umständen ein Alter von 60 Jahren erreichen. Die meisten Menschen sterben im Alter von etwa 50 Jahren. In der Natur ist die durchschnittliche Lebenserwartung viel geringer.
Heidi kam 1985 mit einem Männchen und Artgenossen Susie aus dem Zoo Darmstadt nach Heidelberg. „Susie war Heidis engste Vertraute“, erklärte Zoo und verwies auf ihr langes gemeinsames Leben. Anke Jakob, Leiterin des Affenbereichs, berichtet: „Wir nennen sie ‚Wilde Hilde‘, weil sie immer durch den Zaun rennt und die Erste ist, die das Futter bekommt. Wir werden sie sehr vermissen.“