zum Inhalt

Haushaltskrise: Deutscher Industrie- und Handelskammertag warnt vor finanzieller Belastung

In den Haushaltsverhandlungen geht es auch um geplante Zuschüsse des Bundes zu den Übertragungsnetzkosten. Viele Unternehmen leiden unter hohen Strompreisen. DIHK gibt eine Warnung heraus.

Peter Adrian ist Vorsitzender des Deutschen Industrie- und Handelskammertages. Foto.aussiedlerbote.de
Peter Adrian ist Vorsitzender des Deutschen Industrie- und Handelskammertages. Foto.aussiedlerbote.de

Energie - Haushaltskrise: Deutscher Industrie- und Handelskammertag warnt vor finanzieller Belastung

Der Deutsche Industrie- und Handelskammertag warnt davor, dass die Wirtschaft in der Haushaltskrise unter Druck gerät.DIHK-Präsident Peter Adrian sagte der Deutschen Presse-Agentur: „Die Bundesregierung muss bei der Festlegung ihres Haushaltsansatzes auf einem schmalen Grat zwischen der Einhaltung politischer Zusagen für einzelne Industrieprojekte und der vereinbarten weitergehenden Netzentgelte und Stromentlastungen eine Balance finden.“ Steuern. Beide sind entscheidend für die Gewährleistung der Sicherheit in der gesamten industriellen Wertschöpfungskette.“

Adrian sagte, die Konzentration auf Großprojekte sei für viele mittelständische Industrieunternehmen und den gesellschaftlichen Zusammenhalt gefährlich. „Sollten versprochene Fördermittel nicht eintreffen, wird allein die Erhöhung der Netzentgelte zum Jahresbeginn den durchschnittlichen Mittelständler sechsstellige Kosten verursachen.“

Erleichterungen für Industrie und Mittelstand fraglich

Das Ampelbündnis überlegt, wie viel der Bund im kommenden Jahr ausgeben kann. Das Bundesverfassungsgericht hat die im Haushaltsplan 2021 in den Klima- und Transformationsfonds umgewidmeten 60 Milliarden Euro für ungültig erklärt. Das Geld wurde als Corona-Kredit bewilligt, sollte dann aber für Klimaschutz und wirtschaftliche Modernisierung verwendet werden.

In den Haushaltsverhandlungen der Koalitionsführer geht es auch um bis zu 5,5 Milliarden Euro an Bundeszuschüssen für die Übertragungsnetzkosten, die eigentlich für nächstes Jahr geplant sind – diese Kosten sind Teil des Strompreises. Der Zuschuss soll aus Mitteln des Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) finanziert werden – allerdings muss die Bundesregierung den Sonderfonds per Haushaltsbeschluss zum Jahresende auflösen. Die Zuschussfinanzierung muss nun aus dem Kernhaushalt erfolgen.

Im Vorfeld des Haushalts haben Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD), Finanzminister Christian Lindner (FDP) und Wirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) einen Plan vorgelegt, um die Sorgen der Industrie angesichts hoher Strompreise und für den Mittelstand erschwinglicher Paketpreise zu lindern. Unter anderem werden die Stromsteuern für alle produzierenden Unternehmen auf das in der EU zulässige Minimum gesenkt.

Rund 350 Unternehmen, die besonders im internationalen Wettbewerb stehen und unter hohen Strompreisen leiden, erhalten zusätzliche Hilfen. Die bestehende sogenannte Strompreiskompensation wird für fünf Jahre verlängert und ausgeweitet.

Lesen Sie auch:

Quelle: www.stern.de

Kommentare

Aktuelles