Hauge über Red Bull-Verfolger: nicht gut genug
Der ehemalige Mercedes-Motorsportdirektor Norbert Haug hat Red Bull Racing vor dem Saisonfinale der Formel 1 kein zufriedenstellendes Zeugnis ausgestellt.
Im Gespräch mit der Deutschen Presse-Agentur sagte Haug: "Einen so deutlichen Vor- oder Nachteil, je nachdem, aus welchem Blickwinkel man die Wettbewerbssituation betrachtet, hat es in der Geschichte der Formel 1 seit 1950 nicht gegeben." Der 70-Jährige betonte, dass dies auf Dauer nicht die Basis für eine spannende Weltmeisterschaft sein könne.
Max Verstappen bestätigte nach langer Abwesenheit wieder seinen WM-Status, während sein mexikanischer Teamkollege Sergio Perez seit dem letzten Rennen in Las Vegas keinen zweiten Platz in der Weltmeisterschaft mehr erreichen konnte. Red Bull hat auch die Team-Weltmeisterschaft gewonnen.
Die Punkte in der Teamwertung zeigen vor allem Verstappens Überlegenheit: Mercedes liegt vor dem Großen Preis von Abu Dhabi mit 392 Punkten auf Platz zwei, vier Punkte vor Ferrari. Doch Verstappen allein hat in diesem Jahr bereits 549 Punkte geholt. Der 26-jährige Niederländer konnte von Mercedes auch dann nicht mehr eingeholt werden, als er auf dem Yas Marina Circuit die maximale Punktzahl erreichte.
Keine Chance für irgendjemanden...
Verstappen hat bisher 18 der 21 Rennen gewonnen. "Das verdeutlicht zwar die überwältigende Stärke von Verstappen und dem Red Bull Team, zeigt aber auch, dass 2023 nicht annähernd gut genug ist", sagte Haug.
Der ehemalige Pilot Timo Glock sagte gegenüber De Presso, dass Verstappen im Vergleich zum letzten Jahr einen weiteren Schritt nach vorne gemacht habe. "Er hat gefühlt jede Situation, jede Runde, jedes freie Training in diesem Jahr dominiert und hat niemandem eine Chance gegeben. Er hat überhaupt keine Fehler gemacht und ist weitergekommen."
Der 41-jährige Sky-Experte und ehemalige Formel-1-Pilot bescheinigte Verstappen, dass er "wirklich eine hervorragende Saison" gehabt habe und vor allem die Red-Bull-Verfolger Mercedes und Ferrari keine entscheidenden Schritte gemacht hätten.
Quelle: www.dpa.com