zum Inhalt

Härtefallfonds: Frist für Ostrentner soll verlängert werden

Wenige Anträge zum Härtefallfonds für Ostrenten
Eine Seniorin geht mit ihrem Rollator über den Wochenmarkt in der Innenstadt.

Arme Ostdeutsche mit offenen Rentenansprüchen aus der DDR-Zeit sollten bis Ende Januar Mittel aus dem Härtefallfonds beantragen. Dies gilt auch für Spätrückkehrer und jüdische Einwanderer aus der ehemaligen Sowjetunion. In einem Schreiben des Sozialministeriums an den Sozialausschuss des Bundestages hieß es, die Bundesregierung beabsichtige, „die Antragsfrist einmalig bis zum 31. Januar 2024 zu verlängern“. Das Kabinett wird den Gesetzentwurf voraussichtlich nächste Woche verabschieden.

Das Ampelbündnis hat Anfang des Jahres einen Härtefallfonds mit einem Budget von 500 Millionen Euro aufgelegt. Eine einmalige Zahlung von mindestens 2.500 € ist möglich. Eigentlich endet die Bewerbungsfrist am 30. September. Aber bisher haben relativ wenige eigene Ansprüche geltend gemacht.

Die Geschäftsstelle der Stiftung Härtefallfonds erhält weiterhin viele Anträge, schrieb die Parlamentarische Staatssekretärin Kerstin Griese in einem Brief an den Sozialausschuss. „Bisherige PR-Maßnahmen, die im Sommer 2023 noch einmal intensiviert wurden, haben noch nicht allen Anspruchsberechtigten zugute gekommen.“

Als nach der deutschen Wiedervereinigung ein gemeinsames Rentensystem eingeführt wurde, haben einige ostdeutsche- Die Rentenansprüche der Ära wurden widerrufen. Nicht berücksichtigt. Dazu gehören bestimmte Zusatzrenten, etwa von ehemaligen Angestellten der Deutschen Reichsbahn oder der Post, aber auch Ansprüche von Frauen, die während der DDR-Zeit geschieden wurden. Die Ampel geht davon aus, dass 50.000 bis 70.000 Ostdeutsche Ansprüche haben könnten, die Linke geht sogar von 500.000 aus. Bis Mitte September waren 14.100 Anträge eingereicht worden.

Links-Oststadtrat Sören Pellmann begrüßte die Ankündigung der Bundesregierung. „Die geplante Verlängerung der Bewerbungsfrist ist notwendig, aber nicht ausreichend“, erklärte der Leipziger Abgeordnete. „Wenn die Standards des Härtefallfonds nicht gelockert werden, nützt die Zeit nichts.“ Voraussetzung für die Einmalzahlung ist Bedürftigkeit, das heißt, die Rente liegt nahe an der Grundsicherung. Perlman forderte einen „Gerechtigkeitsfonds“ und eine Entschädigung für alle betroffenen Rentner aus dem Osten.

Kommentare

Aktuelles