Russlands Berufungsgericht hat die 19-jährige Haftstrafe des Oppositionspolitikers Alexej Nawalny wegen Extremismusvorwürfen bestätigt. Damit droht eine schwere Strafe, die den prominentesten Dissidenten des Landes nach Angaben seiner Anwälte bis 2038 hinter Gittern halten wird.
Nach dem Urteil von Anfang August zu urteilen, hat das Berufungsgericht lediglich einen Absatz gestrichen, in dem Nawalny als „besonders gefährlicher Wiederholungstäter“ bezeichnet wurde. Das berichtete die Nachrichtenagentur Interfax in Moskau. Kleinere Änderungen haben keine rechtlichen Auswirkungen.
Die russische Justiz verurteilte Nawalny wegen des Verdachts der Gründung und Finanzierung extremistischer Organisationen. Damit bezog er sich auf seine Stiftung, die Fälle von Korruption in der russischen Elite erforschte und publik machte.
Nawalny gilt im Ausland als politischer Gefangener. Kritiker von Präsident Wladimir Putin sitzen seit 2021 in Russland wegen Betrugsverdachts in Haft. Er sagte im August, dass die neue Strafe eine lebenslange Haftstrafe bedeuten würde – bis zu seinem Tod oder bis Putins Macht erlischt.