Die niedersächsische Landeshauptstadt ermöglicht Asylbewerberinnen und Asylbewerbern künftig bargeldloses Bezahlen. Noch in diesem Jahr soll die sogenannte «Socialcard» eingeführt werden. Mit der Karte würden neue Möglichkeiten der Teilhabe geschaffen, sagte Hannovers Oberbürgermeister Belit Onay am Mittwoch. «Das Guthaben wird jeweils zum ersten eines Monats auf die Karte gebucht, Warteschlangen sollen zukünftig der Vergangenheit angehören», sagte der Grünen-Politiker. Nur die Stadt könne den vollen Regelsatz auf die «Socialcard» buchen.
Die Karte erhalten nach Angaben der Stadt künftig auch Menschen, die Hilfe nach dem Sozialgesetzbuch (SGB XII) beziehen und über kein eigenes Konto verfügen. Sie werde an jedem Geldautomaten und in jedem Geschäft akzeptiert und sei als Debitkarte auch im Ausland nutzbar. Die Stadt kontrolliere Geldtransaktionen nicht. Auch für die Verwaltungsmitarbeiterinnen und -mitarbeiter gestalteten sich die Auszahlungsprozesse dann schlanker und digitaler, betonte Onay.
Der Oberbürgermeister eröffnete am Dienstag zudem zwei weitere Unterkünfte für Geflüchtete, nämlich ein umgebautes Schulgebäude mit 300 Plätzen und ein Wohnprojekt mit Platz für 60 Menschen. Bis Ende März 2024 muss Hannover laut neuer Zuweisungsquote 823 Menschen aufnehmen. Aktuell sind nach Verwaltungsangaben 6068 geflüchtete Personen in städtischen Unterkünften untergebracht, 1270 von ihnen stammen aus der Ukraine. Die städtischen Unterkünfte seien momentan zu rund 91 Prozent ausgelastet, hieß es. Die Lage in Hannover sei derzeit beherrschbar.