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Handelskammer: Die Marktbedingungen der EU in China sind gleich

Europa will seine Abhängigkeit von China verringern. Peking kritisierte dafür Deutschland und andere EU-Länder. Vor dem China-EU-Gipfel in Peking ist die Lage bereits klar: Deutsche Unternehmen haben bereits auf die Situation reagiert.

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Containerterminal im Hafen Lianyungang in der ostchinesischen Provinz Jiangsu. Die Deutsche Außenhandelskammer (AHK) fordert fairere Wettbewerbsbedingungen für europäische Unternehmen auf dem chinesischen Markt. Foto.aussiedlerbote.de

Außenhandel - Handelskammer: Die Marktbedingungen der EU in China sind gleich

Im Vorfeld des EU-China-Gipfels forderte die Deutsche Außenhandelskammer (AHK) fairere Wettbewerbsbedingungen für europäische Unternehmen auf dem chinesischen Markt. AHK-Geschäftsführer Jens Hildebrandt sagte in Peking, das Thema müsse wieder auf die Tagesordnung kommen. „Wir können nicht länger zulassen, dass europäische Unternehmen in China in bestimmten Bereichen nicht den gleichen Wettbewerbsbedingungen wie die chinesische Wirtschaft ausgesetzt sind, während chinesische Unternehmen den europäischen Markt voll ausschöpfen können“, sagte er.

Der Eintritt ausländischer Unternehmen in den chinesischen Markt ist seit vielen Jahren ein Problem. Hildebrandt ist der Ansicht, dass Vertreter der EU bei der Vergabe öffentlicher Aufträge auf Eintrittsbarrieren wie Lizenzen oder informelle Vereinbarungen eingehen sollten. Der Präsident des Europäischen Rates, Charles Michel, und die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, werden am Donnerstag in Peking mit dem chinesischen Präsidenten und Parteichef Xi Jinping zusammentreffen. Zu den Themen gehören laut EU-Beamten die weltpolitische Lage oder Wirtschaftsfragen. Die EU ist Chinas wichtigster Handelspartner. Nach Angaben der AHK dominiert Deutschland den europäischen Handel mit China und macht 46 % der Exporte des EU-Landes aus.

Reaktion der Unternehmen auf China-Risiken

Im Mittelpunkt des Gipfels stehen auch die Pläne Brüssels, seine Abhängigkeit von China zu verringern. Laut Hildebrandt sollte die EU deutlich machen, in welchen Bereichen sie sogenanntes De-Risking durchführen will. Auch diese Maßnahmen sind notwendig. „Wir hoffen, dass es keine Handelskonflikte gibt, denn die deutsche Wirtschaft braucht offene Märkte“, sagte Hildebrandt.

Eine Umfrage der AHK zeigt, dass einige deutsche Unternehmen aufgrund der politischen Spannungen und der wirtschaftlichen Lage in China Risiken im Zusammenhang mit dem Geschäft in China reduzieren. 44 % der 566 Befragten gaben an, dass ihre Unternehmenszentrale solche Maßnahmen ergreife. Etwas mehr Unternehmen (45 %) sagten Nein. Der Rest antwortete: „Weiß nicht.“ Diese Unternehmen setzen beispielsweise auf von China unabhängige Lieferketten oder sind auch in anderen Ländern tätig.

Entscheidend sei jedoch, so Hildebrandt, dass 54 % der Unternehmen ihre Investitionen in China ausweiten wollen – sozusagen eine Form des Risikomanagements. Die meisten dieser Unternehmen haben den Plan damit begründet, dass sie in China wettbewerbsfähig bleiben wollen. Einige Unternehmen verlegen beispielsweise ihre Forschung und Entwicklung in China.

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Quelle: www.stern.de

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